Anzeige
Motorsport DTM

Erster GT3-Test auf Salzburgring als DTM-Vorgeschmack? "Fahrer finden Kurs geil"

Article Image Media
© Mackinger Photography

GT3-Comeback auf dem Salzburgring! Am Mittwoch und am Donnerstag fanden diese Woche private Testfahrten auf dem 4,255 Kilometer langen High-Speed-Kurs statt, der in den vergangenen Jahren stets ein Thema für den DTM-Kalender war und Anfang September ein ADAC-GT-Masters-Rennen austrägt. Das ist interessant, weil der ADAC mit den GT3-Boliden der Nachwuchsserie überprüfen will, ob die Strecke tatsächlich DTM-tauglich ist.

Am Start waren das Mercedes-AMG-Team Schnitzelalm Racing, das den zweitägigen Test auch organisiert hat, das DTM-erprobte Ford-Team HRT und die Lamborghini-Truppe Engstler Racing, die auf Rundenzeiten knapp unter 1:20 kamen. Aber wie fallen die ersten Rückmeldungen aus? "Die Fahrer finden die Strecke ziemlich geil", sagt HRT-Teamchef Ulrich Fritz im Gespräch mit Motorsport.Total.com.

"Der Kurs ist sehr herausfordernd und nicht ohne - und das macht den Jungen Spaß. Es gibt ja nicht so richtig viel Auslauf", erklärt der frühere DTM-Leiter von Mercedes-AMG, dessen Team mit allen drei Ford-Mustang-Boliden aus dem ADAC GT Masters vor Ort war. Seine Piloten haben laut Fritz sogar von einer "Mini-Nordschleife" gesprochen.

Salzburgring-Fazit von HRT: Tolle Anlage, aber etwas klein

Der Salzburgring, der vor allem durch seine Nähe zu München und das Einzugsgebiet Bayern für die DTM attraktiv ist, war schon in den 1980er-Jahren Teil des DTM-Kalenders, damals gab es aber Abbrüche wegen Massenkollisionen. Trotz der langen Geraden bietet der enge Nesselgraben wenig Platz für Auslaufzonen, auch wenn die Betreiber die Strecke zuletzt deutlich modernisiert haben.

Das deckt sich auch mit Fritz' Aussagen. "Die Anlagen sind sehr sauber, sehr modern, sehr neu, wenn auch etwas begrenzt groß", so der HRT-Teamchef. "Das wird glaube ich für das GT-Masters nicht das Thema sein, aber wenn man mit der DTM im großen Stil fährt, wird das eine Challenge. Nicht dass es schlecht ist, aber auch die Boxen sind relativ klein."

Fritz fehlt laut eigenen Angaben aktuell "noch die Phantasie", wie es gelingen soll, auch die Rahmenrennserien an einem DTM-Wochenende im kleinen Fahrerlager unterzubringen. Allgemein hält er aber fest: "Auch das Streckenpersonal war sehr bemüht und sehr serviceorientiert, das war wirklich gut."

"Andere Fahrzeuge, die bei uns fahren, suchen Limit nicht so sehr"

Auch für die Salzburgring-Verantwortlichen waren die zwei privaten Testtage lehrreich, denn in den vergangenen Jahren gab es kaum Möglichkeiten, GT3-Autos auf dem Kurs in Aktion zu erleben. "Das Feedback war durchwegs positiv - auch von den Fahrern", sagt Salzburgring-Geschäftsführer Ernst Penninger im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Hier und dort gab es ein paar Kleinigkeiten, aber nichts Dramatisches."

Man habe mit Teams und Fahrern "sehr offen gesprochen - und auch für uns war es ein Test", sagt er. "Dabei lernst du, die Dinge etwas anders zu betrachten, denn ein junger Fahrer fährt mit einem modernen GT3-Auto anders als vor 20 Jahren."

Auffällig sei gewesen, dass die Piloten deutlich mehr ans Limit gingen als man es gewohnt war, "weil andere Fahrzeuge, die bei uns fahren, das Limit nicht so sehr suchen wie ein GT3. Somit kannst du dann auch da wieder ein bisschen weiterarbeiten - und so handeln wir das jetzt mal ab."

Dass die Piloten auf dem Salzburgring beim Test bereits an die Grenze gingen, fiel übrigens auch HRT-Teamchef Fritz auf: "Auf den Onboards sieht man gerade vor Start-Ziel sieht, dass es schon ordentlich über die Kerbs geht."

Anzeige
Anzeige