Motorsport DTM
"Hat den richtigen Biss": Porsche lobt Ricardo Feller nach schwierigem Winter
Kurz vor dem diesjährigen DTM-Saisonstart musste Ricardo Feller einen herben Rückschlag verkraften: Aufgrund des Insolvenzantrags von Allied-Racing, dem Team, für das Feller ursprünglich in der DTM an den Start gehen sollte, war der Schweizer wenige Wochen vor dem ersten Rennen plötzlich ohne Cockpit.
Erst durch eine kurzfristige Zusammenarbeit mit dem Land-Team, mit dem Feller bereits 2021 die Meisterschaft im ADAC GT Masters gewann, gelang doch noch die Rückkehr in die DTM. Eine bemerkenswerte Wendung, vor allem, weil Feller seit diesem Jahr zum Porsche-Werkskader zählt, in der DTM aber mit einem Audi startet.
"Wenn man überlegt, was für ein turbulenter Start das war, wenn du dich darauf einstellst, dass die DTM kommt und du merkst plötzlich über eine gewisse Zeit, dass sich da was tut, dann hinterlässt das Spuren", weiß Porsches GT3-Projektleiter Sebastian Golz im Gespräch mit Motorsport-Total.com.
Ricado Feller "kann am Lenkrad drehen"
"Dafür ist er massiv stark in seiner mentalen Situation. Und er zeigt das im Auto." Auch wenn der große Durchbruch in diesem Jahr noch auf sich warten lässt, entwickeln sich sowohl der Schweizer als auch sein Land-Team in den ersten Rennen konstant weiter. Auf dem Norisring erreichte die Feller-Land-Kombi erstmals die Top 10.
"Der kann am Lenkrad drehen und hat den richtigen Biss", betont Golz. "Er zeigt immer wieder Highlights." Dass Feller ursprünglich für das Porsche-Team Allied in der DTM vorgesehen war, ist kein Zufall: "Wir sehen viel Potenzial in Ricardo. Und er zeigt auch immer wieder, wie spot-on er ist."
Das lasse sich auch daran erkennen, "wie er sich mit dem Porsche auseinandergesetzt hat, wie schnell er schon auf Speed ist, wenn man überlegt, dass das ein besonderes Auto ist", lobt Golz. "Der Sportwagen, der vom Konzept her wirklich am ganz anderen Ende ist als manch andere Fahrzeuge, die wir haben. Wenn du irgendein anderes Auto fahren kannst, heißt das nicht, dass du auch einen 911er bewegen kannst. Aber er hat sich super-schnell adaptiert."
"Er hat ganz klar Potenzial, DTM zu fahren"
Während Feller in der DTM aktuell im Audi R8 LMS GT3 unterwegs ist, steuert er in anderen Serien, wie der GT-World-Challenge-Europe oder auf der Nürburgring-Nordschleife den Porsche 911 GT3 R. Und das äußerst erfolgreich: "Er ist unheimlich stark und schnell mit dem 911. Und er hat ganz klar auch Potenzial, DTM zu fahren", sagt Golz.
Wie es für Feller im kommenden Jahr mit der DTM weitergehen wird, ist allerdings noch offen. "Wir müssen jetzt mal schauen, was passiert für die Saison 2026", verrät der GT3-Projektleiter von Porsche. "Da gibt es noch keine Entscheidung."