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Motorsport DTM

"Immer Schrott gewesen": Auer besiegt Heimspiel-Fluch und kommt Titel näher

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© ADAC Motorsport

Damit hätte Lokalmatador Lucas Auer wohl nicht gerechnet: Der Landgraf-Mercedes-Pilot schaffte es bei seinem Heimspiel auf dem Red-Bull-Ring in Österreich, die Tabellenführung in der DTM-Gesamtwertung zu verteidigen - weil er am Sonntag als Dritter überraschend auf das Podium fuhr!

Dabei verbindet Auer mit dem Kurs in Spielberg eigentlich keine guten Erinnerungen, denn der Österreicher stand hier in der DTM noch nie zuvor auf dem Podium. "Es ist immer Schrott gewesen hier", grinst der 31-Jährige. "Und endlich mal zumindest einen Podiumsplatz zu Hause zu zeigen, ist echt cool."

Sein bisher bestes Ergebnis war ein vierter Platz in der Saison 2022, ansonsten fällt die Bilanz beim Heimspiel eher ernüchternd aus. "Ich glaube, es freut auch die Zuschauer. Und es war echt gut", meint der AMG-Pilot. "Also heute haben wir krass abgeliefert."

Auer holt erstes Spielberg-Podium seit 2014

"Ein Podium daheim, das gefällt mir echt, weil ich endlich mal ein bisschen was bieten kann. Ein Sieg ist schöner, aber es ist zumindest ein Podium." Denn: Der letzte Podestplatz, den Auer auf dem Red-Bull-Ring einfahren konnte, stammt noch aus Formel-3-Zeiten, genauer gesagt aus der Saison 2014.

Doch wie schaffte es Auer überhaupt, seinen Spielberg-Fluch zu besiegen? "Das war mega unerwartet", gibt der aktuelle DTM-Leader, dessen Team über Nacht das Auto etwas anders eingestellt hat, im Gespräch mit Motorsport-Total.com zu. "Wir haben unsere Vorstellungen gehabt und feingetunt, wie immer. Aber heute hat einfach das ganze Timing gepasst."

Schon das Qualifying lief für den Österreicher in die richtige Richtung. "Wir haben eine rote Flagge im Qualifying gehabt", erinnert Auer, dessen Reifen im finalen Schlusssprint ideal vorbereitet waren. "Wir haben das so gut gemanagt, die Abstände richtig hinbekommen. Meines Erachtens war das eine Teamleistung."

Auer über Scherer-Aktion in erster Runde: "Beängstigend"

Im Rennen war der Landgraf-Pilot dann allerdings zum Großteil auf sich allein gestellt. "Es war eine toughe erste Runde, wie es hier immer ist", grinst Auer, der in der ersten Kurve mit Thomas Preining (Manthey-Porsche) kollidierte. "Aber ich bin dann irgendwie solide durchgekommen."

Zwei Kurven später kam es zu einem weiteren Zwischenfall mit HRT-Ford-Pilot Fabio Scherer, der beim Anbremsen auf die vierte Kurve zwischen Auer und Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) hindurchschoss. "Das war beängstigend", erinnert sich Auer an den Vorfall. "Ich war ziemlich am Limit."

"Wir sind jetzt in der zweiten Saisonhälfte, jeder ist sehr aggressiv und jeder hat seine Ziele und will sie erreichen", weiß der Mercedes-Pilot. "Für die Zuschauer ist es großartig. Wir können uns mit den GT3-Autos wirklich gegeneinander lehnen, es ist richtiges Racing, nicht viel Gejammer. Es ist großartig für die Show."

"Schlüsselmoment, dass wir Arjun gekriegt haben"

Wie ging es danach weiter? "Mein erster Stint war eigentlich ganz gut. Das war der Schlüssel", glaubt der 31-Jährige, der zwar seine Position halten konnte, allerdings keinen Angriff auf Ricardo Feller (Land-Audi) und Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) an der Spitze starten konnte.

"Da waren die anderen zu schnell. Aber zum Glück konnte ich mich halten", berichtet Auer, der vor dem letzten Boxenstopp noch hinter Arjun Maini (HRT-Ford) auf dem vierten Platz gelegen hatte. "Die Jungs haben speziell beim zweiten Stopp mega abgeliefert. Das war ein Schlüsselmoment, dass wir Arjun schon in der Box bekommen haben."

Das lag allerdings auch daran, dass der Stopp des Inders nicht perfekt war und er anschließend auch noch von Schubert-BMW-Pilot Rene Rast behindert wurde. Ein weiterer Glücksfall für Auer: "Wir haben nicht die Pace gehabt, dass du einfach nach vorne fährst", sagt er. "Dann ist es ja relativ simpel."

"Man hat schon in den Spiegel schauen müssen", gibt der Österreicher zu, dass ihm der Podestplatz keinesfalls geschenkt wurde. "Aber am Ende ist alles gut ausgegangen." Am Samstag landete Auer noch auf der zwölften Position und verlor damit seine Tabellenführung an Rene Rast.

Doch die schnappte sich der Österreicher nur einen Tag später zurück und besiegt damit seinen Spielberg-Fluch. "Erstmal muss ich mich riesig bedanken. Das Team macht schon das ganze Jahr einen mega Job", lobt der Landgraf-AMG-Pilot. "Aber wie die hinter mir stehen, wie sie mich auch dieses Wochenende begleitet und unterstützt haben, war unglaublich."

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