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Motorsport DTM

Lamborghini-Sportchef über Abt-Schwäche: "Ist keine Frage des Autos"

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© Alexander Trienitz

Wieso tut sich das Grasser-Team mit dem Lamborghini Huracan GT3 Evo2 deutlich leichter als die Abt-Truppe? Diese Frage beschäftigt auch den italienischen Hersteller selbst, zumal dort mit Mirko Bortolotti der amtierende DTM-Champion fährt und in der Meisterschaft nur auf Platz 14 liegt, während Jordan Pepper als aktuell Viertplatzierter im Grasser-Lamborghini um den Titel kämpft.

"Grasser kennt das Auto ziemlich gut, denn er hat den Huracan bereits eingesetzt", sagt Lamborghinis neuer Motorsportchef Maurizio Leschiutta im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Wir müssen verstehen, warum Mirko dieses Jahr Schwierigkeiten hat, nachdem er im Vorjahr den Titel geholt hat."

Aber welche Erklärung hat der Kanadier mit italienischen Wurzeln, der in der Vergangenheit das LMDh-Programm von BMW geleitet hat und dieses Jahr auf dem Nürburgring das erste Mal bei der DTM vor Ort war?

Wie sich Lamborghini den Grasser-Vorsprung erklärt

"Abt ist mitten in einer steilen Lernkurve, denn sie haben den Huracan erst dieses Jahr erhalten. Und sie nehmen nur an der DTM teil", erklärt Leschiutta. "Sie waren auch in der VLN und beim 24-Stunden-Rennen am Start, aber Grasser nimmt an zahlreichen anderen Rennen teil und hat jahrelange Erfahrung mit dem Auto. Dadurch ist klar, dass Abt im Hintertreffen ist, bis sie mit dem Auto auf Speed kommen."

Ein weiterer Vorteil des Grasser-Rennstalls: Die österreichische Truppe nimmt auch an der GT-World-Challenge Europe teil, in der die gleichen Pirelli-Reifen eingesetzt werden wie in der DTM, wenn auch geheizt. In der Nürburgring-Langstrecken-Serie NLS ist Abt hingegen nicht nur mit einer atypischen Rennstrecke konfrontiert, sondern nutzt mit den Michelins auch noch andere Reifen.

Dadurch kann die Truppe aus Kempten kaum etwas für die DTM ableiten. Dazu kommt, dass in der DTM eine Testbeschränkung gilt. Und das Abt-Team nutzt - so wie es aussieht - nicht mal das gesamte Testkontingent aus.

"Geht nur um Feinabstimmung - und darum, auf Speed zu kommen"

"Wir alle wollen, dass sie sich besser schlagen, denn wir wollen, dass sich unsere Lamborghinis gut schlagen", stellt Leschiutta klar. "Es ist keine Frage des Autos, denn das Auto schlägt sich ganz ordentlich."

Dass es gerade in einer Serie wie der DTM besonders schwierig ist, mit einem weniger bekannten Auto konkurrenzfähig zu sein, liegt für Leschiutta in der Natur der Sache. "Vor allem in der DTM gibt es winzige Unterschiede, wie du die Reifen nutzt, wie du sie vorbereitest und wie das Auto auf Set-up-Änderungen reagiert. Diese feinen Unterschiede können zu großen Unterschieden bei der Startposition führen."

Das liege daran, dass die Abstände in der DTM so knapp wie in kaum einer anderen GT3-Rennserie sind und das Feld oft innerhalb rund einer Sekunde liegt. "Dadurch liegen oft nur Hundertstelsekunden zwischen zwei Plätzen. Dabei geht es nur um die Feinabstimmung - und darum, auf Speed zu kommen."

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