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Motorsport DTM

"Müssen Performance finden": Wieso Sachsenring-Test für BMW so wichtig ist

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© Alexander Trienitz

Die DTM geht in einer Woche auf dem Sachsenring in das drittletzte Saison-Wochenende - und in die entscheidende Phase im Kampf um den Meistertitel. Umso wichtiger ist der am heutigen Sonntag stattfindende Test auf der Berg-und-Talbahn in Hohenstein-Ernstthal, der vom ADAC veranstaltet wird und an dem alle Fahrer und Teams teilnehmen.

Das hat auch damit zu tun, dass der Test in Hinblick auf das Kontingent von fünf DTM-Testtagen pro Auto in der Saison 2025 auch verfällt, wenn ein Pilot nicht daran teilnimmt. Besonders im BMW-Lager weiß man um die Bedeutung. "Das wird für uns sehr wichtig sein, weil da müssen wir Performance finden", sagt Torsten Schubert im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

"Und die holst du in den zwei Sessions am Freitag-Nachmittag nicht raus, wo du dann auch noch reifenmäßig limitiert bist. Wir werden also am Sonntag einiges austesten", kündigt der Teamchef an.

Mehr Möglichkeiten durch zusätzliche Reifensätze

Schubert, dessen Piloten Rene Rast (+20 Punkte) und Marco Wittmann (+36) sich mit dem Nürburgring-Doppelerfolg in der Meisterschaft auf die Plätze vier und sieben nach vorne gekämpft haben, spielt darauf an, dass der BMW M4 GT3 in den vergangenen Jahren auf dem Sachsenring vor allem im winkeligen ersten Sektor Probleme hatte.

Entsprechend wichtig wird es für die BMW-Truppe sein, die insgesamt sieben Stunden Fahrzeit zu Fortschritten zu nutzen, denn jeder Pilot darf pro Tag maximal vier neue Reifensätze nutzen, was vom ADAC kontrolliert wird. An einem Trainings-Freitag erhält hingegen jeder Fahrer hingegen nur einen neuen Reifensatz - und kann gegebenenfalls einen nicht genutzten Satz von einem der vorangegangenen Wochenenden einsetzen.

Ein zusätzlicher Vorteil: Die Balance of Performance (BoP) für das Sachsenring-Wochenende wurde bereits am Freitag an die Teams verschickt und wird vom ADAC auch beim Test vorgeschrieben, wodurch die Teams unter realen Wettbewerbsbedingungen testen.

Dörr-Team will Schritt bei Renn-Performance machen

Aber nicht nur das BMW-Team Schubert hat beim Test, der für die Zuschauer übrigens nicht frei zugänglich ist, einiges vor, sondern auch die McLaren-Truppe Dörr. "Wir haben in der Sommerpause viel gemacht, was wir beim Sachsenring-Test auspacken und mal testen", erklärt Technikchef Robin Dörr im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Dabei handelt es sich laut Dörr um Anpassungen bei der Achsgeometrie innerhalb der Homologation, von denen sich das Team Fortschritte verspricht. "Wenn das wirklich so umsetzbar ist, wie wir uns das vorstellen, werden wir noch mal einen Schritt nach vorne machen, zumindest mit dem kalten Reifen", kündigt Robin Dörr an.

"Auf eine Runde kriegen wir es hin", spielt er auf Ben Dörrs Sensations-Pole auf dem Nürburgring. "Wir beweisen seit Oschersleben, dass wir im Winter unsere Hausaufgaben gemacht haben. Jetzt gilt es, im Rennen mit den kalten Reifen Fortschritte zu machen."

"Würde auch Timo Glock extrem helfen"

Dörr ist überzeugt: "Das würde auch Timo extrem helfen. Der McLaren ist mit Sicherheit nicht einfach zu fahren und sehr speziell. Wir haben viel mit kinematischen Problemen zu kämpfen."

Man darf also gespannt sein, wer sich auf das Sachsenring-Wochenende am besten vorbereitet. Eines ist schon jetzt klar: Auch wenn die McLaren-Truppe Dörr am "Answitchen" der Reifen im Rennen arbeitet, wird bei den meisten Teams der Fokus auf der Qualifying-Performance liegen. Denn das Überholen ist auf dem schnellen Kurs, der eine große Motorrad-Tradition hat, besonders schwierig.

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