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Motorsport DTM

Rene Rasts DTM-BMW heißt "Selidijo": Wie es zum kuriosen Namen kam

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© Alexander Trienitz

DTM-Champion Rene Rast hat bereits seinen Audi-Meisterautos gemeinsam mit den Mechanikern Namen gegeben - und am Lausitzring war es nun auch beim BMW-Team Schubert erstmals so weit: Doch während die Audi-Boliden in der Class-1-Ära noch Tracy und Joyce hießen, trägt der M4 GT3 nun den Namen Selidijo!

Was es damit auf sich hat? "Das ist ein besonderer Name", erklärt Rast im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Ich habe meinen Autos bis jetzt immer normale Namen gegeben. Das ist der erste Name, der eine tiefere Bedeutung hat, weil er aus vier Namen zusammengesetzt ist. Das fand ich sehr originell."

Die Idee hatte Rasts Nummer-2-Mechaniker Dominik Birk, der den Namen erklärt. "Se steht für Sean Edwards", verweist er auf Rasts ehemaligen Porsche-Supercup-Teamkollegen und Freund, der 2013 tödlich verunglückte. "Li steht für seinen ersten Sohn Liam, Di für seine Frau Diana und Jo für Joah, seinen zweiten Sohn."

Wie Rene Rast auf die Idee seines Mechanikers reagierte

Birk überraschte Rast in der Schubert-Box am Lausitzring mit einer Fahrzeug-Plakette, die mit dem ungewöhnlichen Namen versehen war. Die fixierte der 37-jährige Rennfahrer dann selbst am Chassis. "Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet", gibt Rast zu. "Und ich fand es total berührend, weil ich hätte nie damit gerechnet, dass man auf so eine Idee kommt. Das war echt ein schöner Moment."

Aber wie kam Rasts österreichischer Mechaniker aus Tirol auf die Idee? "Wir wollen Meister werden - und ein Meisterauto braucht einen Namen. Da hat er mir zugestimmt", grinst Birk, der im Team auch "Checker" genannt wird. "Dann habe ich mir gedacht: Er sitzt im M4, die DTM wird 40. Es geht um den vierten Titel. Also bilden wir einen Namen aus vier Menschen, die ihm meiner Meinung nach wichtig sind."

Wie er auf die vier Personen kam? "Für mich war klar: An erster Stelle wird die Familie stehen. Und dem Sean Edwards stand er sehr nahe. Außerdem trägt er sein Bild auch auf dem Helm. Ich habe also von jedem den ersten Buchstaben genommen, aber da ist nichts rausgekommen."

Wie man den Namen des Boliden richtig ausspricht

Dann habe er den zweiten Buchstaben ergänzt, die Namen herumgeschoben - und herauskam Selidijo! "Der Name ist zwar ein bisschen ein Zungenbrecher, aber es geht um die Bedeutung", sagt er. "Und um den Namen richtig auszusprechen, muss man die Vornamen richtig aussprechen: Scho - li - di - dscho."

Rasts 39-jähriger Mechaniker gibt zu, dass er zunächst Zweifel hatte, wie Rast die Idee aufnehmen würde, weil seine Familie doch ein privates Thema sei. "Ihn hat es dann aber brutal gefreut", erzählt er. "Und man hat gesehen, dass es ihm viel bedeutet, dass Sean mit eingebunden war. Somit war der Name ein Volltreffer."

Jetzt fehle nur noch der Champagner auf der Plakette, der die Taufe endgültig besiegelt, grinst Birk. Auf dem Lausitzring sah es im Sonntagsrennen nach der Safety-Car-Phase sogar kurz danach aus, als würde die Podestchance leben, doch dann überholte Luca Engstler den BMW-Werksfahrer und verdrängte ihn auf Platz fünf. Die nächste Chance gibt es bereits in einer Woche in Zandvoort.

Die Namensplakette ist übrigens nicht der einzige Ort an Rasts M4 GT3, an dem sich Mechaniker Birk verewigt hat: Auch die Aufschrift "Mission 4" am Kühlergrill und im Heck des Boliden und die österreichisch-deutsche Flagge, mit der der in Bregenz lebende Rast seit 2023 fährt, waren seine Ideen.

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