Motorsport DTM
Schnurrhaar von Kater "Alfons" an Bord: Gelingt nach 24h-Sieg auch Rasts Titel?
Rene Rast setzt dieses Jahr auf seiner "Mission 4" - also dem Versuch, mit dem BMW M4 GT3 Evo den vierten DTM-Titel einzufahren - auf ungewöhnliche Glücksbringer: Der Schubert-Pilot hatte neben den bereits gewohnten Hühnereiern beim vorletzten Wochenende sogar Katzenhaare im Cockpit mit dabei. Aber was hat es damit auf sich?
"Mein Dateningenieur hat mich gefragt, ob ich allergisch gegen Katzenhaare bin", erzählt Rast bei ran.de. "Dann habe ich gesagt, nein, eigentlich nicht. Und dann hat er gesagt: Ja gut, dann kriegst du jetzt Schnurrhaare von Alfons ins Auto. Und jetzt kleben die irgendwo bei mir im Auto."
Genau genommen am Gitterrohr-Rahmen auf der Beifahrerseite, wo sie mit einem transparenten Klebeband befestigt wurden. Die Aktion war offenbar kein schlechtes Omen, denn Rast holte am Samstag in Spielberg einen wichtigen Sieg im Kampf um die Meisterschaft, wodurch er sogar kurzzeitig die Führung im Titelrennen übernahm.
"Ich kenne dich zwar nicht, aber du hast Glück gebracht"
"Also viele Grüße an Alfons", richtet Rast schmunzelnd aus. "Ich kenne dich zwar nicht, aber du hast Glück gebracht gestern", bedankt er sich nach dem Erfolg unbekannterweise beim neuen vierbeinigen Freund.
Aber muss sich "Alfons" bald Sorgen um seine restlichen Schnurrhaare machen, wenn Rast weitere Erfolge oder sogar den Titel einfährt? "Ja, die ganze Katze kommt ins Auto", grinst der dreimalige Champion.
Tatsächlich handelt es sich um die Schnurrhaare des Katers von Rasts Performance-Ingenieur Markus Kuhl, der auch beim Grasser-Sieg dieses Jahr bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps eine tragende Rolle spielte. Wie es zur kuriosen Aktion kam?
Kater "Alfons" brachte schon 2024 auf der Nordschleife Glück
Das Schubert-Team hatte in einem Meeting die Wahrscheinlichkeit besprochen, dass es dieses Jahr mit dem Titel klappt. Daraufhin scherzte Dateningenieur Kuhl, er wisse, wie man die Titelchancen verbessern könne.
Denn schon 2024 hatte er beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring die Schnurrhaare seiner Katze als Glücksbringer ins Cockpit des Scherer-PHX-Audis geklebt - und feierte daraufhin prompt mit Frank Stippler, Christopher Mies, Ricardo Feller und Dennis Marschall den Sieg. Also klebte man die Haare in Rasts Auto - und schon beim ersten Einsatz in Spielberg durfte der Mindener jubeln.
Es ist übrigens nicht die erste derartige Aktion bei Rasts Crew, die für ihren hervorragenden Teamspirit bekannt ist. Mechaniker Dominik Birk überlegt sich jedes Jahr einen ausgeklügelten Namen für Rasts Boliden - und stattete dieses Jahr vor der Fahrzeugtaufe sogar die ganze Crew mit speziellen Socken aus.
Ein Jahr im Einsatz: Was es mit Rasts Glückseiern auf sich hat
Und seit genau einem Jahr sind auch die österreichischen Hühnereier bei jedem Rennen in der Startaufstellung auf dem Heckflügel mit dabei. "Das sind unsere Glückseier", so Rast in Spielberg. "Genau vor einem Jahr haben wir auf dem Red-Bull-Ring gesagt, dass wir Eier brauchen. Und ich saß beim Frühstück und war nicht hungrig genug, um diese zwei Eier aufzuessen. Also haben wir sie mitgenommen und das Rennen gewonnen. Seitdem sind sie mit dabei."
Auslöser war - wie Motorsport-Total.com erfahren hat - offenbar eine Aussage des Hotelchefs am Sonntagmorgen, als Rast die Eier in die Tasche steckte: "Müssen wir heute Eier zeigen, oder was?" Die Idee war geboren, die Eier kamen mit zur Strecke - und Rast feierte seinen zweiten Saisonsieg.
Daraufhin ließ das Schubert-Team die Eier in Kunstharz einschweißen, die nun auf einer Carbonplatte mit blau eingefärbtem Kiesel stehen. Dadurch sind sie konserviert - und stehen seitdem vor jedem Rennen in der Startaufstellung auf dem Heckflügel des M4 GT3.
Beim Finale in Hockenheim können sie ihre Wirkung nun beweisen, denn dem in der Gesamtwertung auf Platz drei liegenden Rast fehlen vor den finalen zwei Rennen elf Punkte auf DTM-Leader Lucas Auer, er muss also Punkte gutmachen .