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Wutausbruch am Funk: Wieso AMG-Pilot Maini wegen Tim Heinemann ausrastete

  • Aktualisiert: 01.07.2023
  • 09:05 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Alexander Trienitz

"This is Bullshit", schimpfte HRT-Mercedes-Pilot Arjun Maini, nachdem er Tim Heinemann vorbeilassen musste - die beiden kamen sich mehrmals in die Quere

HRT-Mercedes-Pilot Arjun Maini platzte beim DTM-Sonntagsrennen in Zandvoort im Duell mit Toksport-WRT-Sensationsrookie Tim Heinemann der Kragen. "I swear to God, this is Bullshit!", schimpfte er am Funk, nachdem Renndirektor Sven Stoppe entschieden hatte, er müsse seinen Rivalen nach der Berührung wieder vorbeilassen.

Es sei das Gleiche wie am Vortag und es sei "nicht fair", war der Inder nicht zu bremsen. Aber warum brachte das Urteil der Rennleitung, Maini habe Heinemann im Kampf um Platz 17 von der Strecke gedrängt, so in Rage?

Zumal die Entscheidung nachvollziehbar war, denn Maini setzte sich in Kurve drei in der Steilwand mit Geschwindigkeitsüberschuss innen neben Heinemann, zog dann zurück und touchierte den Porsche mit seiner rechten Front links hinten, wodurch Heinemann von der Strecke rutschte.

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Kollision nicht der einzige Zwischenfall mit Heinemann

Wie sich Mainis Teamchef den Ausraster am Funk erklärt? "Das war das Ergebnis von Frustration", sagt Ulrich Fritz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und verweist auf das Qualifying, bei dem Maini nach dem Abbruch nur 20. wurde. "Er konnte sich nicht wie Luca Stolz nach der Roten Flagge vorne einreihen, sondern ist seine Runde im Verkehr gefahren - mit angefahrenen Reifen."

Abgesehen davon habe es mit Heinemann schon am Samstag "zwei Vorfälle" gegeben, offenbart Fritz. Er meint damit nicht das Manöver, als Maini nach den Boxenstopps unbeobachtet von den TV-Kameras an Heinemann vorbeiging. "Das war schon davor", sagt der HRT-Teamchef - und verweist auf eine Aktion in der ersten Kurve.

"Es gibt ja die Regel, wenn es diesen Overlap gibt, dass ich dann dem auf der Außenbahn Platz lassen muss", spielt Fritz darauf an, dass das Abdrängen verboten ist, wenn die Front des überholenden Fahrzeugs spätestens am Einlenkpunkt in die Kurve neben der seitlichen Mittellinie des anderen Fahrzeugs liegt. "Und da war Arjun ganz klar der Meinung, dass das nicht der Fall war."

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"War Harakiri-Aktion": Fritz sieht Schuld am Sonntag bei Maini

Ob er seinem Piloten recht gibt? "Ich sehe es auf seiner Onboard, dass er auf jeden Fall im Gras war", sagt Fritz. "Hätte er mehr dagegenhalten müssen? Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass er weit rausgedrückt wurde. Nach allem, was ich gesehen habe, würde ich Arjun recht geben, aber ich kenne Heinemanns Onboard-Kamera nicht."

Was den Zwischenfall am Sonntag angeht, sieht Fritz aber keinerlei Schuld bei Heinemann. "Da kann man nicht so reinfahren", sagt der Teamchef über das Manöver Mainis. "Außer man ist pro Runde drei Sekunden schneller - und nicht eine halbe Sekunde. Wir haben gestern Abend länger darüber gesprochen - und er sagt auch, das war aus der Emotion. Das war schon klar sein Fehler."

Maini, der am Ende an beiden Tagen 17. wurde und punktelos bleib, sei kurz vor dem Zwischenfall "der schnellste Mercedes im Feld" gewesen und "superschnell aufgelaufen". Aus diesem Grund habe er "eine Harakiri-Aktion geritten. Dass die nicht richtig war und er gut beraten war, den Platz wieder zurückzugeben, müssen wir nicht diskutieren. Ich kann die Frustration nachvollziehen, aber alles andere hatte schon seine Richtigkeit."