Anzeige
Formel E live auf ProSieben und ran.de

Formel E in Mexiko: Pascal Wehrlein, Porsche und die unendliche Genugtuung

  • Aktualisiert: 13.02.2022
  • 10:37 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
Article Image Media
© imago images/PanoramiC

Das dritte Saisonrennen in Mexiko war für Porsche und Pascal Wehrlein historisch: Der 27-Jährige bescherte sich und dem deutschen Autobauer den ersten Sieg in der Formel E. War das jetzt der Knotenlöser?

Mexiko-Stadt – Der Schrei war unfassbar laut.

In dem langgezogenen "Jaaaaaaaaa" steckte nämlich alles drin: Erleichterung, Freude, Genugtuung. Pures Glück.  

Denn Pascal Wehrlein hat seinen ersten Sieg in der Formel E gefeiert – in seinem 35. Rennen. Gleichzeitig hat er Porsche den historischen, ersten Erfolg in der Elektro-Rennserie beschert. Dank Teamkollege Andre Lotterer war es sogar ein Doppelsieg. Der Jubel in der Porsche-Garage war dementsprechend ausgelassen. 

Apropos historisch: Nach dem letzten Formel-Sieg eines Porsche-Werksteams muss man etwas länger suchen. Den feierte der US-Amerikaner Dan Gurney am 8. Juli 1962 in der Formel 1 in einem Porsche 804.

Anzeige
Anzeige

Jede Menge Tequila

"Mit der Vergangenheit hier ist es der beste Ort, den Sieg einzufahren. Ich habe einfach versucht, meinen Job zu machen. Wir waren auf der richtigen Strategie, die sich ausgezahlt hat", sagte Wehrlein und kündigte für den Abend jede Menge Tequila an.

Der Druck bei dem deutschen Autobauer war zuletzt deutlich angestiegen, zudem hatte sich bei Porsche in der jüngeren Vergangenheit eine Menge verändert. Im dritten Jahr in der Formel E setzen die Zuffenhausener zwar zum zweiten Mal in Folge auf das Duo Lotterer/Wehrlein, dafür haben beide mit Thomas Laudenbach einen neuen Motorsportchef. 

Mit Pascal Zurlinden verließ der Gesamtprojektleiter Porsche, dafür verstärkte sich der Hersteller mit dem erfahrenen Florian Modlinger, der die Formel E durch seine jahrelange Tätigkeit bei Abt Sportsline kennt. Seit dem Saisonauftakt ist zudem Amiel Lindesay aus persönlichen Gründen nicht mehr Formel-E-Einsatzleiter.

Porsche befindet sich aktuell in der dritten Saison des nicht unbedingt günstigen Werkseinsatzes – so langsam müssen deshalb Erfolge her. Im Idealfall der Titel, mindestens aber mal ein Rennsieg. Letzteres hat Porsche nach zwei mäßigen Saisons im 29. Rennen dank Wehrlein nun endlich abgehakt.

Die Hoffnung: Dass der Doppelerfolg jetzt endlich so etwas wie ein Knotenlöser sein kann. 

Anzeige
Anzeige

Das lange Warten auf den ersten Sieg

Das gilt auch für Wehrlein, der seinem ersten Sieg in der Formel E noch länger als Porsche hinterherfuhr. 2019 lag er – ebenfalls in Mexiko – in seinem ersten Jahr im Mahindra lange auf Kurs, ehe ihm kurz vor dem Ziel die Energie ausging. 

Im Vorjahr siegte er an gleicher Stelle, der Rennerfolg wurde ihm aber noch wegen fehlerhafter Angaben seines Teams zur Reifenwahl aberkannt. Einen Tag später reichte es nur für einen zweiten Platz. Es war sein zweiter Podestplatz nach einem zweiten Rang 2019 in Santiago.

Jetzt endlich der lang ersehnte, der so wichtige Sieg, der einen Fahrer beflügeln und durch eine Saison tragen kann. Und kurzfristig schon mal einen Sprung nach vorne nach sich zieht: Nach dem dritten Rennen belegt Wehrlein in der Gesamtwertung mit 30 Punkten Platz drei, 13 Zähler hinter dem Führenden Edoardo Mortara und punktgleich mit Lotterer. 

Das Rennen war eine taktisch starke Leistung. In der Anfangsphase zog Mortara im Venturi recht schnell an Polesetter Wehrlein vorbei, auch Jean-Eric Vergne schob sich dazwischen. 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Nur Lotterer ist sauer - auf sich selbst

Wehrlein und Lotterer, der von Startplatz drei aus ins Rennen gegangen war, nutzten aber ihr gutes Energiemanagement und setzten sich 15 Minuten vor Schluss auf die Plätze eins und zwei – und Porsche sicherte den Doppelsieg ab, erteilte Lotterer Überholverbot. Was der zähneknirschend akzeptierte. 

"Für Porsche ist es ein mega Ergebnis. Wir haben alles richtig gemacht, außer ich im Qualifying. Denn ich musste brav mit Platz zwei zufrieden sein", sagte Lotterer. 

Für ihn ist es tatsächlich besonders bitter, denn er wartet nach inzwischen sieben zweiten Plätzen nun als einziger bei Porsche auf einen Sieg in der Formel E - und das seit 54 Rennen. Keine Frage: Sein Jubelschrei dürfte im Fall der Fälle wohl noch lauter werden.

Andreas Reiners

 Alle News aus der Welt des Motorsports und exklusive Einblicke hinter die Kulissen auf unserem Instagram-Account ran__racing.

Du willst die wichtigsten Motorsport-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.