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Motorsport Formel 1

Bestätigt: Max Verstappen bekommt den "Nordschleifen-Führerschein" ausgestellt!

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© Patrick Funk

Max Verstappen hat sein Renndebüt auf der Nordschleife erfolgreich beendet: Der Formel-1-Weltmeister war beim siebten Lauf der Nürburgring-Langstrecke-Serie (NLS) mit einem Porsche Cayman am Start, um den erforderlichen "Nordschleifen-Führerschein" für die GT3-Klasse zu erlangen - mit Erfolg!

Dabei konnte der 27-jährige Niederländer, der am Freitag bereits den Lehrgang absolvierte, in dem vierstündigen Rennen am Samstag eigentlich nicht alle Kriterien zum Erhalt eines DMSB-Permit-Nordschleife (DPN) der Kategorie A erfüllen. Dennoch reichte das Rennen aus, um die anvisierte Nordschleifen-Lizenz zu erhalten.

"Ich bin froh, dass alles reibungslos gelaufen ist und ich meine DMSB Permit Nordschleife bekommen habe", verrät Verstappen, der schon kurz nach dem Rennen wieder mit seinem Privatjet aus Köln abhob und am Sonntag nicht mehr am zweiten Rennen teilnehmen wird. "Ich habe es wirklich genossen, aber das ist hier immer der Fall."

Erfahrungen für Verstappen "wirklich sehr wertvoll"

"Es war gut, im Rennen Stints im Verkehr zu fahren, sowohl mit schnelleren als auch langsameren Autos", meint der Weltmeister, der offenbar kein Problem damit hatte, den notwendigen "Nordschleifen-Führerschein" zu machen. Genau das hatte in den letzten Tagen für hitzige Diskussionen gesorgt.

"Es gab eine 'Code 60'-Phase, doppelt geschwenkte gelbe Flaggen und eine normale Gelbphase. Ich bin im Nassen, im Trockenen und unter Mischbedingungen gefahren", resümiert der Red-Bull-Pilot. "Ich habe Erfahrungen gesammelt, wo Grip vorhanden ist und wo nicht, und zudem einen Start absolviert. Es war wirklich sehr wertvoll, auf dieser Strecke mehr Erfahrung zu sammeln."

Zwar absolvierte Verstappen die notwendigen 14 Rennrunden mit dem Cayman #980 in der Cup3-Klasse, den er sich mit Teamkollege Chris Lulham teilte. Doch im zweiten Cayman #89 aus der Klasse SP7, auf dem Verstappen ebenfalls fahren sollte, kam der Weltmeister nicht zum Einsatz. Das lag daran, dass Lulham bereits im Qualifying einen Unfall hatte.

DPN-Gremium erteilt trotzdem die Permit

Im Livestream war zu sehen, dass Verstappen und Lulham mit den beiden Porsche Cayman von Lionspeed im Paarflug auf die Nordschleife einbogen. Allerdings kehrte wenige Minuten später nur noch Verstappen zurück. Was im Verlauf der rund 20 Kilometer langen Nordschleife genau passierte, ist unklar.

Die Schäden am Cayman #89 waren allerdings so groß, dass das Duo nicht am anschließenden Rennen teilnehmen konnte. Immerhin konnte Lulham die Boxengasse verlassen, womit das Fahrzeug offiziell gestartet ist. Und das reichte für den Formel-1-Piloten aus, um den "Nordschleifen-Führerschein" zu erhalten.

Das DPN-Entscheidungsgremium, das sich unter anderem aus Vertretern von DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) und 24h-Rennen sowie (ehemaligen) Fahrern der Nürburgring-Langstrecken-Serie zusammensetzt, kann in solchen Fällen eine Ausnahme genehmigen. Und war bei Verstappen der Fall, denn schon am Samstagabend tagte das Gremium darüber.

Verstappen mit starkem Nordschleifen-Debüt

Denn der Niederländer hat am Samstag unter Beweis gestellt, dass er nicht nur in der Formel 1 um die Spitze fährt, sondern auch auf der Nordschleife - und das, obwohl sein Porsche Cayman im Vergleich zur Konkurrenz in der Cup3-Klasse um rund 125 PS gedrosselt und zudem etwa 35 Kilogramm schwerer war.

Doch im verregneten Qualifying war Verstappen nur 15 Sekunden langsamer als der Polesetter in seiner Klasse. Doch beim Start wurde das Leistungsdefizit des Cayman deutlich: Luftaufnahmen zeigten, dass Verstappen im Vergleich zur Konkurrenz kaum vom Fleck kam und die schnelleren Autos links und rechts an ihm vorbeiflogen.

Anschließend fuhr der Red-Bull-Pilot ein unauffälliges Rennen, absolvierte allerdings die 14 Runden, die für die A-Permit notwendig sind, bevor er das Cockpit an Teamkollege Lulham übergab. Der Brite brachte den Porsche Cayman nach vier Stunden auf dem siebten Platz in der Klasse und der 27. Gesamtposition von über 100 Startern ins Ziel.

Verstappen schwärmt von der Nordschleife: "Es ist eine Herausforderung, und heute haben wir gesehen, dass manche Streckenabschnitte trocken und andere nass waren", berichtet der Niederländer. "Auch der Belag variiert rund um den Kurs, was es schwierig macht, eine perfekte Runde zusammenzubringen, aber genau das macht sie so besonders."

Emil Frey plant GT3-Start mit Verstappen

Verstappen könnte dank seiner neuen Nordschleifen-Lizenz schon beim nächsten NLS-Rennen am 27. September mit dem Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing starten. "Wir sind bereit, wenn immer er fahren will", grinst Lorenz Frey-Hilti gegenüber Motorsport-Total.com.

"Wir kennen die Nordschleife. Wir haben dort schon mit ihm getestet, mit dem Ferrari", erinnert der Schweizer an den Nordschleifen-Test im Mai, als Verstappen sogar einen Streckenrekord aufstellte. "Wenn er uns ruft, dann kommen wir an die Nordschleife."

"Wir würden uns freuen, dort fahren zu dürfen. Mal schauen, ob er die Lizenz hat und ob er immer noch will", ergänzt Frey-Hilti. Es hänge nun alles von Verstappen ab. "Wir sind von unserer Seite bereit. Sein Fahrzeug steht, wenn immer er will, bereit."

"Je früher wir es wissen, desto besser es ist für unsere Planung. Wir werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen schon hören, ob er fahren will." Es spricht jedoch vieles dafür, dass Verstappen so schnell wie möglich in die Eifel zurückkehren wird: "Hier ein 24-Stunden-Rennen in einem GT3-Auto zu bestreiten, wäre fantastisch", grinst er.

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