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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Budapest

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© AFP/SID/Attila KISBENEDEK

MCLAREN: Spätestens mit dem Rennen auf dem Hungaroring dürfte die WM entschieden sein. Zumindest, was die Teamfarben angeht. Die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Konstrukteuren wird McLaren angesichts seiner Überlegenheit wohl bereits deutlich vor Saisonende perfekt machen, beim Fahrertitel bahnt sich zwischen den Papaya-Piloten dafür eine äußerst enge Entscheidung an: Neun Punkte liegt Oscar Piastri nur noch vor Lando Norris. Der erste "Verfolger" der beiden, Weltmeister Max Verstappen, liegt bereits 97 Punkte hinter Piastri - und hat selbst schon aufgesteckt. Interessant wird nun sein, wie lange der Respekt von Piastri und Norris für den jeweils anderen und für die "papaya rules" anhalten wird. In Budapest ließ Piastri zumindest durchblicken, dass er über die Taktik-Entscheidung, die Norris letztlich den Sieg brachte (Ein-Stopp-Strategie), nicht glücklich war. Einig sind sich beide Fahrer aber in einem Punkt: "Es wird ein harter Kampf bis zum Ende."

MAX VERSTAPPEN: Hätte Max Verstappen am Donnerstag nicht seinem Red-Bull-Team öffentlich die Treue geschworen, würde die Gerüchteküche nun überkochen. Platz neun für den Weltmeister, der in jeder Einheit chancenlos war und zunehmend desillusioniert auftrat, stellte einen vorläufigen Tiefpunkt dar. Der angestrebte fünfte WM-Titel in Folge ist für den Niederländer nur noch rechnerisch möglich - doch der sportliche Trend ist wenig ermutigend. 2026 will Verstappen mit Red Bull unter neuem Reglement wieder angreifen. Die verbleibenden zehn Rennen des Jahres dürften eine Geduldsprobe für den Ehrgeizling werden.

FERRARI: Auch bei Ferrari sind Geduld und starke Nerven gefragt. Charles Leclerc hatte nach seiner sensationellen Pole Position und zwischenzeitlicher Führung am Sonntag auf das Podium gehofft, wenn nicht gar auf den Sieg. Doch es kam wie schon 15 Mal bei den vergangenen 16 Gelegenheiten, wenn der Monegasse von Platz eins startete: Mit dem Sieg wurde es nichts für ihn. Die Scuderia agiert weiter konfus, Leclerc pestete im Funk kryptisch gegen Entscheidungen und mangelnde Absprache.

LEWIS HAMILTON: Das größte Sorgenkind der Formel 1 ist der Rekordweltmeister. Nach dem Qualifying zählte Lewis Hamilton sich selbst an, legte seinem Ferrari-Team frustriert nahe, "den Fahrer auszutauschen". Nach Platz zwölf im Rennen ruderte er zumindest ein wenig zurück, beteuerte bei Sky Sports UK: "Ich liebe das Rennfahren immer noch." Allerdings sprach er auch von Dingen, die im Hintergrund nicht gut liefen. Und so darf bis zum Wiederbeginn des PS-Zirkus Ende August in Zandvoort munter spekuliert werden, ob Hamilton bei Ferrari womöglich hinschmeißt. Es wäre ein trauriger Abgang einer Legende - und Hamilton wäre der nächste Formel-1-Gigant nach Alain Prost, Fernando Alonso oder Sebastian Vettel, der bei bzw. an der Scuderia gescheitert wäre.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Warum hast du ihn nicht gerammt? Das wäre großartig gewesen." (Der drittplatzierte George Russell teilt Piastri seine Meinung zum Beinahe-Crash der führenden McLaren in der Schlussphase mit.)

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