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Formel 1 Motorsport

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Monaco

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© AFP/SID/Gabriel BOUYS

LANDO NORRIS: Es war bislang kein großartiges Jahr für den jungen Lando Norris. Vor der Saison galt er als Titelfavorit im starken McLaren, doch nun stand ständig sein noch jüngerer Teamkollege Oscar Piastri im Rampenlicht. Monaco brachte am Sonntag nun den ersten Sieg seit 70 Tagen für Norris, die eigentliche Erlösung empfand er aber schon am Samstag: Die Pole Position sei noch emotionaler gewesen, erzählte er - denn hier sieht er den Schlüssel zum Weltmeistertitel. "Ich war immer gut im Qualifying, mein ganzes Leben", so Norris, "dieses Jahr habe ich da aber irgendwie den Groove verloren. Jetzt habe ich ihn zurück." Stimmt das, dann sind die Aussichten gut: Nur drei WM-Punkte beträgt der Rückstand auf Piastri.

OSCAR PIASTRI: Das Frühjahr gehörte ganz dem Australier, vier Siege hat er schon eingefahren. Aber bereits am vergangenen Wochenende hatte Piastri in Imola eine Vorahnung. "Es hat mich daran erinnert, dass nicht immer alles nach Plan läuft", sagte er nach dem dort verpassten Sieg. In Monaco war Piastri nun über das gesamte Wochenende weit weg von der Form seines Teamkollegen. Der 24-Jährige durchschreitet sein erstes kleines Tal des Jahres, es dürfte in diesem Duell aber für beide Piloten noch auf und ab gehen.

CHARLES LECLERC: Vor dem Rennen hatte er Ferrari nicht mal in den Top 10 erwartet, am Ende stand er als Zweiter auf dem Podest - und war ganz sichtbar und aufrichtig enttäuscht. "Es war ein gutes Wochenende, weit über den Erwartungen", sagte Leclerc: "Aber ich wünschte, ich hätte gewonnen." Seine Gemütslage hatte vor allem damit zu tun, dass der zweite Heimsieg wirklich greifbar nah war. Intern hofft man bei Ferrari allerdings, dass es insgesamt bald besser wird: Ab Barcelona gelten schärfere Regeln für die Frontflügel, die Scuderia sieht sich als möglichen Profiteur.

MERCEDES: Es ist ein bitterer Europa-Auftakt für Mercedes. Das Team, das mit George Russell in der Startphase der Saison Stammgast auf dem Podest war, holte in Imola wenig - und in Monaco nun gar nichts. In dieser Form droht schon am kommenden Wochenende in Barcelona das Abrutschen auf den vierten Rang der Team-WM hinter Red Bull und Ferrari.

MONACO: Lando Norris hatte einen Wunsch: Monaco bitte einfach mal in Ruhe lassen. "Überholen war hier noch nie eine Sache, seit 70 Jahren ist das so", sagte der Sieger: "Ich verstehe nicht, warum die Leute dann so hohe Erwartungen haben." An diesem Wochenende sollte der Zwang zu zwei Reifenwechseln pro Fahrer Spannung hineinbringen, den Piloten gefiel dieser "künstliche" Eingriff (Norris) nicht. "Dann sind wir fast bei Mario Kart", sagte auch Verstappen über Hilfsmittel für mehr Spannung: "Vielleicht bauen wir noch neue Teile an die Autos oder werfen mit Bananen?" Der langweilige Sonntag in Monaco dürfte dennoch ein Thema bleiben.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Meine Schaltung fühlt sich an wie Monaco 1972." (Max Verstappen war insgesamt nicht sehr zufrieden an diesem Wochenende)

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