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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Zandvoort

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© AFP/SID/JOHN THYS

MCLAREN: 34 Punkte liegen nun zwischen den beiden Teamrivalen, noch neun Rennwochenenden stehen aus - doch Oscar Piastri wollte partout nicht anfangen zu rechnen. "Ich muss ja sowieso weiterhin Rennen gewinnen, so komfortabel ist der Vorsprung nicht", sagte der Australier. Ein bisschen anders ging Lando Norris die Sache an. "Wenn ich deswegen die WM verliere, dann ist das hart", sagte der Engländer über seinen Motorschaden. Und es ist ja die Wahrheit: Ein derart enges Duell wird am Ende wohl über die Rennen entschieden, in denen die Kontrahenten leer ausgehen. Norris ist das nun bereits zum zweiten Mal passiert, dieses Mal unverschuldet. Zuvor in Kanada hatte er das Ziel wegen eines ungestümen Auffahrunfalls nicht gesehen. Demgegenüber steht Piastri, der bislang in jedem einzelnen Rennen punktete - im Moment spricht doch einiges dafür, dass der Australier am Ende des Jahres erstmals Weltmeister ist.

MAX VERSTAPPEN: Er würde damit auf Max Verstappen folgen, der den Verlust seines Titels längst akzeptiert hat. Und auch die Unterlegenheit gegen die McLaren macht offenbar nicht mehr viel mit dem Weltmeister. Ob er sich nach dem erfolgreichen Manöver gegen Norris am Start etwas erhofft habe? "Gar nicht", sagte Verstappen, "aber ich will ja noch ein bisschen Spaß haben." Bald ging der schnellere Norris also wieder vorbei, nur dessen Ausfall bescherte Verstappen später den zweiten Platz. Während des Rennens musste der Niederländer zudem viel nach hinten schauen, denn da war Isack Hadjar von den Racing Bulls sehr schnell unterwegs. Mit Blick auf das Schwesterteam wird damit eine Theorie immer stärker: Säße Verstappen in diesem Jahr in deren Auto, hätte er bessere WM-Chancen als im schwachen Red Bull.

ISACK HADJAR: Im Racing Bull sitzt aber Hadjar, und auch der Rookie kommt bemerkenswert gut zurecht. Sein erstes Podest kam letztlich zustande, weil Norris ausrollte. Doch auch aus eigener Kraft hätte er Rang vier belegt, hielt Mercedes und Ferrari hinter sich. Das sagt etwas über das Auto aus, aber auch über den bemerkenswert nervenstarken Vizemeister der Formel 2. Und wie das so ist, wenn im Red-Bull-Nachwuchsteam jemand überzeugt, dann wird er schnell in Verbindung gebracht mit dem Hauptrennstall. Da ist ja von einer Weiterbeschäftigung Yuki Tsunodas im Jahr 2026 eher nicht auszugehen - wird also Hadjar der Nächste, der sich auf dem heißen Stuhl neben Verstappen versuchen darf (oder muss)? "Ich bin bereits für alles", sagte der Franzose.

FERRARI: Ganz furchtbar läuft diese Saison eigentlich gar nicht für Ferrari, die Scuderia ist Zweiter der Team-WM hinter McLaren. Irgendwie fühlt es sich aber wirklich nicht so an. Nach der doppelten Disqualifikation im Frühjahr in China gab es nun die zweite Nullrunde für Charles Leclerc und Lewis Hamilton, mit Blick auf das anstehende Heimspiel in Monza wurde es später am Abend sogar noch ein richtiges Desaster für den Rennstall: Hamilton wurde für ein Vergehen bestraft, das er auf den Sichtungsrunden in Zandvoort und damit noch vor dem Start begangen hatte. Er wird in der Startaufstellung von Monza um fünf Plätze zurückversetzt. Ein Erfolgserlebnis in Italien würde einiges reparieren in Hamiltons schwieriger erster Ferrari-Saison - das ist nun aber in noch weitere Ferne gerückt.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Das werden wir nie herausfinden." (Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf die Frage, ob Verstappen im vermeintlichen Junior-Auto der Racing Bulls viel bessere Titelchancen hätte)

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