Motorsport Formel 1
Domenicali bestätigt Gespräche: Hockenheim hofft auf F1-Comeback
Die Hoffnung auf die Rückkehr der Formel 1 nach Deutschland erhält neue Nahrung. Formel-1-CEO Stefano Domenicali bestätigte, dass es vom Hockenheimring eine konkrete Anfrage für die Austragung eines Rennens gäbe. Auch die Türkei und Portugal hätten ihr Interesse an einem Grand Prix bekundet.
"Wir haben viele Anfragen", sagte Domenicali. "Zandvoort wird 2026 sein letztes Rennen austragen, daher sprechen wir über mögliche neue Veranstaltungen, einschließlich Wechselmodelle. Es wird aber nicht viele neue Rennen geben, höchstens ein oder zwei."
Mit Blick auf Deutschland betonte Domenicali, dass Hockenheim eine Rückkehr nur mit entsprechender finanzieller Unterstützung schaffen könne. "Heute ist die Situation eine andere als noch vor einigen Jahren. Wer in die Formel 1 einsteigen möchte, braucht große Investitionen. Rund 90 Prozent der aktuellen Veranstalter erhalten staatliche Zuschüsse. Ohne diese Unterstützung ist es sehr schwierig", erklärte der F1-Boss.
Neue Investoren befeuern F1-Hoffnung in Hockenheim
Genau in diesem Punkt gab es bei der Hockenheimring GmbH in jüngster Zeit Bewegung. "Bereits in der Vergangenheit haben wir darauf hingewiesen, dass wir riesiges Interesse an der Formel 1 haben", sagt Geschäftsführer Jorn Teske der Deutschen Presse-Agentur. "Mit dem Einstieg der privaten Investoren und den neuen Strukturen werden wir sicherlich andere Möglichkeiten haben als in den vergangenen Jahren."
Allerdings stellt Teske auch klar, dass sich die Rückkehr der Formel 1 für den Hockenheimring rechnen muss. "Auch in der neuen Gesellschafterstruktur wird weiterhin oberste Prämisse sein, eine Austragung des Formel-1-Grand-Prixs wirtschaftlich tragfähig durchzuführen."
Hockenheim hatte zuletzt 2019 ein Formel-1-Rennen ausgerichtet. Dieses Grand Prix-Wochenende bleibt vielen Fans aufgrund der chaotischen Wetterbedingungen in Erinnerung, was das Rennen besonders spannend machten. Hinter den Kulissen gab es allerdings Kritik an der Infrastruktur, die inzwischen als modernisierungsbedürftig gilt.
Formel 1 setzt in Europa auf Rotationsprinzip
Weitere Kandidaten für ein Formel-1-Rennen sind Portugal und die Türkei. Dort war die Formel 1 zuletzt 2021 während der Corona-Pandemie zu Gast. Sowohl der Algarve International Circuit nahe Portimao als auch der Istanbul Park traten damals ohne klassischen Promoter auf, die Formel 1 mietete die Strecken und veranstaltete die Grands Prix in Eigenregie.
Der portugiesische Premierminister Luis Montenegro hatte bereits im August angekündigt, dass sein Land alles vorbereitet habe, um 2027 wieder ein Rennen in Portimao auszutragen. Ähnliche Signale kommen seit Jahren regelmäßig auch aus der Türkei.
Trotz des großen Interesses potenzieller Austragungsorte betonte Domenicali, dass der Spielraum für neue Rennen sehr begrenzt sei. Der aktuelle Kalender umfasst 24 Grands Prix, was laut dem Concorde-Agreement das Maximum darstellt. Daher sollen Rennen in Europa künftig vermehrt nach dem Rotationsprinzip ausgetragen werden. Konkret wird dies bei Spa-Francorchamps der Fall sein. Dort wurde der Vertrag bis 2031 verlängert, allerdings wird das Rennen 2028 und 2030 jeweils eine Pause einlegen.