Motorsport Formel 1
Drei von fünf Rennen: Muss jetzt ein Wunder passieren, Franco Colapinto?
Franco Colapinto steht am Scheideweg seiner noch jungen Formel-1-Karriere: Der 21-jährige Argentinier, der derzeit als Ersatz für den an die Seitenlinie verbannten Jack Doohan bei Alpine antritt, hat zumindest laut offizieller Planung nur noch zwei Rennen, um sich für ein langfristiges Cockpit im französischen Team zu empfehlen.
Vorerst für fünf Grands Prix verpflichtet, befindet sich Colapinto nun in einer kritischen Phase seiner Bewährungszeit und weiß um die Schwere der Aufgabe, die vor ihm liegt.
Erschwerte Bedingungen in Barcelona
Der Alpine-Pilot, der 2024 bereits einige Rennen im Williams absolvierte, zeigte beim Grand Prix von Spanien in Barcelona eine kämpferische Leistung unter erschwerten Bedingungen. Nach einem technischen Problem mit dem Getriebe am Vortag musste er von weit hinten starten. Ein deutlicher Nachteil.
Trotz allem brachte Colapinto das Auto sicher ins Ziel und absolvierte die volle Distanz. Ein wichtiger Lernschritt: "Jeder einzelne Umlauf hilft mir enorm. Wir müssen uns nun auf die Bereiche konzentrieren, in denen wir noch besser werden können."
Vor allem in Bezug auf das Fahrverhalten sieht Colapinto Potenzial zur Verbesserung. An einigen Kurveneinfahrten fehle ihm schlichtweg noch das nötige Vertrauen, um das volle Tempo mitzunehmen: "Ein paar Ecken sind ganz klar identifiziert, in denen ich noch nicht das Vertrauen habe, das ich brauche."
Entwicklung mit dem Team, aber der Druck wächst
Colapinto stellt klar, dass man sich im gemeinsamen Lernprozess mit dem Team befinde, verweist aber auch auf die Realität: "Ich denke nicht, dass ich der Richtige bin, um zu beurteilen, ob ein Wunder nötig ist, um zu bleiben", sagt er über seine Zukunft bei Alpine. "Wir wachsen zusammen, Schritt für Schritt."
Ein zurückhaltendes Statement, das dennoch eine gewisse Unsicherheit durchscheinen lässt: Die verbleibenden zwei Rennen sind entscheidend. Eine herausragende Leistung, vielleicht sogar ein Achtungserfolg in Form von Punkten, würde helfen.
Gerade in einem Team, das mit Pierre Gasly einen erfahrenen Piloten an Bord hat, muss sich ein junger Fahrer wie Colapinto durch Leistung und Anpassungsfähigkeit behaupten.
Der hoffnungsvolle Blick nach Montreal
Denn trotz der Schwierigkeiten war der A525 in Barcelona konkurrenzfähig. Gasly holte als Achter solide Punkte. Auch Colapinto erkennt Fortschritte im Set-up: "Besonders zwischen Freitag und Samstag haben wir auf meiner Seite einen guten Schritt gemacht und das Tempo zurückgewonnen, das uns gefehlt hat."
Zwar scheiterte Colapinto aufgrund des Technikproblems in Q1, Teamkollege Gasly schaffte es aber bis ins Q3 und qualifizierte sich als Achter. Eine positive Entwicklung, die auch beim Argentinier die Hoffnung auf eine bessere Ausgangslage beim nächsten Grand Prix in Montreal in einer Woche nährt.