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Motorsport Formel 1

Ex-F1-Pilot über Hamilton: "Kann nicht sein, dass er kein Talent mehr hat"

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© circuitpics.de

Ex-Formel-1-Pilot Robert Doornbos ist überzeugt, dass das Alter im Motorsport grundsätzlich eine Rolle spielt. Im Fall von Lewis Hamilton sieht er jedoch zusätzliche Faktoren, die seine Formkrise erklären könnten.

"Mit Lewis ist es eine andere Geschichte. Seine Fans werden das nicht gern hören, aber es wirkt fast so, als hätte er zeitweise seine Identität verloren", sagt Doornbos im Gespräch mit der niederländischen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

Nach Einschätzung des Niederländers könnte die aktuelle Formkrise des siebenmaligen Weltmeisters auch eine Spätfolge der umstrittenen Titelentscheidung in der Saison 2021 sein. "In Abu Dhabi hatte er den achten Titel praktisch schon in der Tasche. Dass es damals nicht geklappt hat, hat ihn offenbar schwer getroffen, und er hat diesen Schlag nie vollständig überwunden", spekuliert Doornbos.

Aktuell sei Hamilton jedenfalls auch mental nicht mehr der Fahrer, der die Formel 1 über Jahre dominiert hat. "Jeder sieht das. Vielleicht spielt auch das Alter eine Rolle, wenn man die Energie für eine weitere lange Saison aufbringen muss", so Doornbos. "Ich hoffe, er erholt sich in der Sommerpause und kommt stärker zurück. Aber irgendwann ist nun einmal der Punkt erreicht, an dem man seine beste Zeit überschritten hat."

Dass Hamilton das Rennfahrern verlernt hat, daran mag Doornbos nicht glauben. "Es kann nicht sein, dass er plötzlich kein Talent mehr hat. Das ergibt keinen Sinn." Grundsätzlich sei das Alter im Spitzensport zwar ein "sensibles" Thema. Aber "LeBron James, Cristiano Ronaldo, Fernando Alonso - das sind Namen auf absolutem Topniveau, die auch mit über 40 noch abliefern", so Doornbos.

Daher sei es für Ferrari nun entscheidend, Hamilton mental wieder aufzubauen, um die aktuelle Formkrise zu überwinden. "Ich habe gesehen, wie Frederic Vasseur bei Mercedes war. Vielleicht sollte Ferrari überlegen, Hamiltons altes Ingenieursteam oder vertraute Leute aus Mercedes-Zeiten zu holen, um ihm das nötige Selbstvertrauen zurückzugeben", so Doornbos.

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