Rennen in Italien
Formel 1: Rennen in Imola abgesagt - zu starke Regenfälle
- Aktualisiert: 17.05.2023
- 15:47 Uhr
- SID
Die Formel 1 hat das geplante Rennen in Imola, Italien abgesagt. Grund dafür sind starke Regenfälle in der Region.
Der Große Preis der Emilia-Romagna in Imola wird nach starken Regenfällen in der italienischen Region nicht über die Bühne gehen. Die Formel 1 gab am frühen Mittwochnachmittag die Absage des Events bekannt, da es unter den Wetterbedingungen nicht möglich ist, einen Grand Prix auszutragen.
In der offiziellen Mitteilung heißt es: "Nach Gesprächen zwischen der Formel 1, dem Präsidenten der FIA, den zuständigen Behörden einschließlich der zuständigen Minister, dem Präsidenten des Automobilclubs von Italien, dem Präsidenten der Region Emilia-Romagna, dem Bürgermeister der Stadt und dem Veranstalter wurde beschlossen, den Grand Prix am Wochenende in Imola nicht stattfinden zu lassen."
Theoretisch haben die Formel 1 und die FIA die Möglichkeit, die gesamte Veranstaltung zu verschieben, was aufgrund des vollen Rennkalenders aber als schwierig gilt. Im Raum steht auch, dass Event 2026, also ein Jahr nach Ablauf des Vertrages, nachzuholen.
Die Organisatoren hätten sonst auch beschließen können, das Fahrprogramm zu straffen und die Zahl der zugelassenen Zuschauer zu begrenzen oder das Rennen hinter verschlossenen Türen abzuhalten.
Straßen überflutet: So ist die aktuelle Lage in der Emilia-Romagna
Die Region der Emilia-Romagna wurde in den vergangenen Wochen immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht, die auch zu Überflutungen geführt haben. Die Situation soll in den kommenden Tagen zudem nicht besser werden. Am Montag gab das Amt für Zivilschutz eine Wetterwarnung der Stufe Rot heraus.
Angesichts der großen Überschwemmungsgefahr und nach einer Sitzung des Nationalen Krisenstabs wurde den Bürgermeistern empfohlen, Schulen zu schließen und Straßen, die unter Wasser zu stehen drohen, zu sperren. Den Bürgern wurde geraten, Reisen so weit wie möglich zu vermeiden.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es dabei zu weiteren starken Niederschlägen, die dafür gesorgt haben, dass weitere Flüsse und Bäche in der Region über die Ufer getreten sind. Zufahrtswege, auch und vor allem für Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei, sind durch Wassermassen gesperrt.
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Erste Bilder von der Strecke: TV-Trucks überflutet
Am Mittwoch sind zudem auch erste Bilder der Strecke in Imola im Netz aufgetaucht, die ebenfalls nichts Gutes verhießen. Teile der Strecke wurden überflutet, darunter auch das Gelände für die TV-Geräte der Formel 1. LKWs mit Technikequipment stehen zum Teil unter Wasser.
Die Wassermengen von oben haben die Formel 1 auch dazu veranlasst eine Paddock-Warnung für den Mittwoch herauszugeben. Die Teams und anderes Formel-1-Personal wurden angewiesen, wegen der Überschwemmungen im Gebiet von Imola nicht an die Strecke zu fahren.
Viele sind bereits Dienstag früh abgereist, sodass alle mit dem Aufbau der Garagen und der Hospitality etc. ohnehin im Rückstand sind. Zudem können die Garagen am Mittwoch nicht auf mögliche Schäden durch das Wasser überprüft werden.
AlphaTauri gibt Entwarnung: Werk in Faenza nicht betroffen
Das italienische AlphaTauri-Team, welches mit dem Hauptsitz in Faenza nur 16 Kilometer entfernt von der Strecke operiert, hat ebenfalls eine Pressemitteilung herausgegeben.
"Die Scuderia AlphaTauri ist sehr besorgt über die Ereignisse, die sich in den letzten Stunden in Faenza und in der gesamten Region Emilia-Romagna ereignet haben, wo Überschwemmungen und starker Regen erhebliche Schäden verursacht haben."
"Das Werk des Teams ist derzeit nicht betroffen und es wird alles getan, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und ihrer Familien zu gewährleisten. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen und wir werden die Situation weiter beobachten, um zu sehen, was getan werden kann, um den Bedürftigen zu helfen, während wir die weitere Entwicklung abwarten."
Wetterdaten: In weniger als zwei Tagen mehr Regen als sonst im kompletten Jahr
Bereits vor der offiziellen Absage hatte sich der stellvertretende italienische Premierminister Matteo Salvini öffentlich für eine Absage des Rennens ausgesprochen. Im Gespräch mit 'Sky Italia' Salvini, der zudem auch Infrastrukturminister ist, dazu aufgerufen, das Rennen in Imola "angesichts der Unwetterkatastrophe in der Emilia-Romagna" zu verschieben. Salvini betonte außerdem, dass man sich "den Hilfsaktionen widmen" müsse.
Der Minister für Katastrophenschutz Nello Musumeci sagte zudem: "Vierundzwanzig Gemeinden sind überschwemmt, alle Flüsse in der Emilia Romagna sind leider über die Ufer getreten."
"Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 200 Millimetern in 36 Stunden, aber in einigen Gebieten hat sie 500 Millimeter erreicht. Wenn man bedenkt, dass es in einem Jahr in dieser Region 1.000 Millimeter regnet, wird einem klar, welche Kraft die Niederschläge in den letzten 36 Stunden hatten".