Fragen und Antworten zu den Formel-1-Testfahrten in Barcelona
- Aktualisiert: 21.02.2016
- 10:50 Uhr
- SID
Vom 22. bis 25. Februar stehen in Barcelona die ersten offiziellen Testfahrten für die Formel-1-Saison 2016 auf dem Programm.
Barcelona (SID) - Vom 22. bis 25. Februar stehen in Barcelona die ersten offiziellen Testfahrten für die Formel-1-Saison 2016 auf dem Programm. Der Sport-Informations-Dienst (SID) beantwortet die wichtigsten Fragen.
WER IST AM START?
Alle elf Rennställe sind an den vier Testtagen in Barcelona vertreten. Ehe die Formel 1 am 20. März in Melbourne/Australien in ihre 67. Saison startet, kehren die Teams vom 1. bis 4. März zu weiteren Testfahrten auf den Circuit de Catalunya zurück.
WARUM WIRD IMMER WIEDER IN BARCELONA GEFAHREN?
Der 4,655 km lange Kurs mit seinen mittelschnellen und schnellen Kurven erlaubt vor allem in aerodynamischer Hinsicht wertvolle Rückschlüsse. Hinzu kommen die milde Witterung und die kurzen Reisewege für die überwiegend in Europa ansässigen Rennställe. Dennoch wurde das Testpensum im Vergleich zu 2015 von zwölf Tagen auf acht Tage verkürzt - sehr zum Verdruss vieler Teams und Fahrer.
SIND ALLE TEAMS MIT IHREN NEUEN AUTOS AM START?
Die Formel-1-Teams übten sich im Vorfeld so gut es ging in Geheimhaltung. Sauber wird definitiv noch mit dem 2015er-Wagen anreisen, der neue C35 wird erst bei den zweiten Tests auf die Strecke gehen. Ferrari hat seinen SF16-H dabei, der am Freitag spektakulär präsentiert wurde, Weltmeister Mercedes zeigte den W07 am Sonntag eher unspektakulär via Twitter. Einige Teams stellen das neue Auto erst am Montagmorgen vor Ort vor.
WAS TESTEN DIE RENNSTÄLLE?
In erster Linie wollen Fahrer und Ingenieure den Wagen unter "realen" Bedingungen kennenlernen. Fernab von Simulationen und Berechnungen steht zunächst die Standfestigkeit im Fokus. "Beim ersten Test geht es darum, Daten zu sammeln, die Windkanalwerte zu verifizieren, dass Kühlung und Hydraulik rund laufen und dass wir Kilometer abspulen. Beim zweiten Barcelona-Test machen wir dann einen Schritt in Richtung Rundenzeit", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff dem Fachmagazin Auto, Motor und Sport. Entsprechend sind die Zeiten mit Vorsicht zu genießen - zumal allein die Teams wissen, wie leer oder voll ihre Tanks sind. Generell versuchen gerade die Favoriten, die Konkurrenz bis zum Saisonstart im Unklaren zu lassen.
SIND DIE TESTS ALSO MUSTER OHNE WERT?
Nein. In der Vergangenheit ließen sich immer wieder Trends erkennen, die auch in der Saison Bestand hatten. Der Machtwechsel von Red Bull zu Mercedes im Jahr 2014 etwa deutete sich bei den ersten Testfahrten seinerzeit ebenso an, wie die technischen Probleme von McLaren in der Vorsaison.
WER STEHT IM FOKUS?
Alles schaut auf Mercedes - und hofft auf Konstruktionsfehler. Seit 2014 gewann das Team mit Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg 32 von 38 Rennen und selbstredend alle WM-Titel. Laut Wolff ist der neue Silberpfeil "nicht super-konservativ". Hamilton fährt am Montag und Mittwoch, am Dienstag und Donnerstag ist Rosberg an der Reihe.
Ferrari knüpft an den neuen SF16-H nur die größten Hoffnungen. "Wir müssen vom ersten Rennen an siegfähig sein", formulierte Ferrari-Chef Sergio Marchionne eine Zielsetzung, an der sich die "Rote Göttin" und der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (Montag und Donnerstag am Steuer) messen lassen müssen.
Fragezeichen ranken sich um die Stärke von Renault nach der Übernahme des Lotus-Rennstalls sowie um die Entwicklung bei McLaren-Honda nach der verkorksten Saison 2015. Mit Mercedes-Motoren und Teilen von Williams ausgestattet, gilt das Manor-Team mit dem deutschen Rookie Pascal Wehrlein als Überraschungskandidat. Der US-Rennstall Haas ist als Neuling eine Wundertüte.