Motorsport Formel 1
George Russell über Hamilton-Abschied: "Neuanfang war für alle gut"
George Russell hat den Fahrerwechsel bei Mercedes zur Formel-1-Saison 2025 als positiv für alle Parteien bewertet. Nach dem Abschied von Lewis Hamilton zu Ferrari übernahm Nachwuchstalent Andrea Kimi Antonelli den Platz an seiner Seite.
"Solche Veränderungen haben immer Vor- und Nachteile", sagt Russell im Gespräch mit der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Ich glaube, der Wechsel war für Lewis gut und auch für uns als Team - ein Neuanfang, der manchmal nötig ist, um wieder in die Spur zu finden."
Hamilton hatte in 13 Jahren bei Mercedes sechs seiner sieben Weltmeistertitel gewonnen, bevor er im vergangenen Winter zum italienischen Traditionsteam wechselte. Der 40-Jährige suchte dort eine neue Herausforderung in der Spätphase seiner Karriere. Mercedes setzte stattdessen auf den erst 18-jährigen Antonelli, der direkt aus dem Nachwuchsprogramm ins Formel-1-Cockpit befördert wurde.
Russell nach Hamiltons Abgang neuer Teamleader
Mit dem Abgang Hamiltons rückte Russell in die Rolle des Teamleaders. "Natürlich fühlt es sich im Team anders an. Am Ende zählt aber nur die Performance. Wir sind stark in die Saison gestartet, hatten dann aber eine Phase mit schwächeren Ergebnissen", so Russell.
Hamiltons Start bei Ferrari verlief holpriger als erwartet. Ein Sprint-Sieg in China war bislang das einzige größere Highlight, während er sich an das neue Umfeld und das Auto gewöhnte. Antonelli erlebte seinerseits Höhen und Tiefen in seiner Rookie-Saison. Ein geänderte Hinterradaufhängung in Imola minderte zeitweise sein Vertrauen ins Auto.
Nach der Rückkehr zur älteren Spezifikation in Ungarn, wo Russell einen Podestplatz holte, zeigte sich der Brite jedoch zuversichtlich, dass Antonelli nach der Sommerpause wieder angreifen wird.
Vergleich mit Antonelli: Weshalb die Zahlen trügerisch sind
Russell betonte zudem, dass der Rückgang der Team-Performance die Abstände zwischen ihm und Antonelli verfälsche: "Sein Rückstand zu mir ist nicht anders als vorher. In Kanada stand ich auf Pole, er wurde Vierter im Qualifying und war sechs Zehntel langsamer. In Belgien schied er in Q1 aus und ich kam in Q3, aber der Abstand lag bei drei Zehnteln. Das sieht von außen schlechter aus, weil ein Zehntel inzwischen mehrere Startplätze bedeutet", erklärt der Brite.
Auch wenn die Entwicklungspause durch das fehlerhafte Update "nicht ideal" gewesen sei, erwartet Russell keine negativen Auswirkungen auf 2026. Ein Großteil des Teams arbeite bereits am nächsten Projekt: "95 Prozent der Mitarbeiter sind schon mit 2026 beschäftigt. Diese Gruppe ist nicht in der üblichen emotionalen Achterbahnfahrt, die man sonst in einer laufenden Saison hat."