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Formel 1

George Russell wohl zu Mercedes: Lewis Hamilton hat "nichts zu beweisen" - stimmt das?

  • Aktualisiert: 03.09.2021
  • 12:42 Uhr
  • ran.de / Kai Esser
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© Imago

Der anstehende Wechsel von Williams-Fahrer George Russell zu Mercedes ist ein offenes Geheimnis. Weltmeister Lewis Hamilton blickt der neuen Konkurrenz respektvoll aber gelassen entgegen.

München/Zandvoort - Wie in jedem Winter wird sich auch vor der kommenden Formel 1-Saison das Fahrerkarussell mächtig drehen, so viel steht bereits jetzt fest.

Zudem ist klar, dass Lewis Hamilton kein Teil dieser Rochade sein wird. Denn der Brite unterschrieb vor dieser Saison einen hochdotierten Zwei-Jahresvertrag, seit 2013 fährt er bei Mercedes. Aber an seiner Seite wird sich wohl etwas verändern, denn Valtteri Bottas steht nach wenig zufriedenstellenden Leistungen vor dem Aus.

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Hamilton voll des Lobes für Russell

Sein Nachfolger in 2022 wird George Russell. Das ist zwar noch nicht fix, ist aber ein offenes Geheimnis. Nicht umsonst sprach Hamilton auf der Fahrer-Pressekonferenz vor dem Rennen in Zandvoort (am Sonntag LIVE ab 15 Uhr im Ticker) ausgiebig über seinen künftigen Teamkollegen. Und der siebenfache Weltmeister hielt nicht mit Lob hinter dem Berg.

"George ist ein unglaublich talentierter Fahrer. Das einzige Highlight vom letzten Wochenende war seine Qualifying-Runde." In der Tat, der Grand Prix in Belgien geriet zur Farce, doch Russell, der im weit unterlegenen Williams auf Platz zwei im Qualifying und damit auch im "Rennen" fuhr, machte auf sich aufmerksam.

Doch so schnell wie er seinen Landsmann lobte, wollte er auch gleich verstanden wissen, dass er sich vor dem jungen Konkurrenten keinesfalls fürchtet: "Ich habe nichts zu beweisen, wenn sich herausstellt, dass ich einen neuen Teamkollegen haben werde."

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Hat Hamilton wirklich nichts zu beweisen?

Aber stimmt es, dass Hamilton nichts zu beweisen hat? Die meisten Pole Positions, die meisten Siege und gemeinsam mit Michael Schumacher die meisten Weltmeistertitel. Klar, seinen Platz in den Geschichtsbüchern hat Hamilton schon längst sicher.

Jedoch würde sein Vermächtnis sicher Kratzer bekommen, wenn Russell ihm 2022 davonfahren würde, was er bereits am letzten Wochenende in einem weit unterlegenen Auto bei unglaublich schweren Bedingungen getan hat.

Eine ähnliche Situation hatte Hamilton bereits selbst erlebt, damals im Jahr 2007. Daran erinnerte er auch selbst: "Ich bin gegen unglaubliche Teamkollegen gefahren. Im Rookie-Jahr mit Fernando zum Beispiel."

In der Tat, Alonso ist ein unglaublicher Teamkollege, doch jener Teamkollege war es, der Hamilton durch interne Querelen und gute Ergebnisse den WM-Titel verwehrte. Kimi Räikkönen, damals noch im Ferrari, profitierte und holte sich den Titel.

Das letzte Mal, als Hamilton einen Teamkollegen hatte, der ihn wirklich bis an seine eigenen Grenzen brachte, verlor er den Kampf gegen ihn: 2016 wurde Nico Rosberg Weltmeister, nachdem der Deutsche in den Jahren zuvor aber jeweil Hamilton unterlegen war.

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Russell kann Hamilton nach sechs Jahren mal wieder intern fordern

Jetzt kommt, aller Voraussicht nach, der 23 Jahre alte Russell ins Mercedes-Team. Bereits vor dem GP in Spa-Francorchamps bewies der junge Brite, was in ihm steckt. Etwa ein achter Platz in der Qualifikation in Österreich bezeugen seine hervorragenden fahrerischen Fähigkeiten.

Hamilton mag Recht haben, wenn er sagt, dass er niemandem mehr etwas beweisen muss. Aber der sportliche Ehrgeiz dürfte ihn dazu bringen, sich selbst nochmal anzuspornen. 

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Sollte der siebenmalige Champion in der kommenden Saison aber öfter als gedacht hinter Russell herfahren, dürften sich sämtliche seiner Kritiker bestätigt fühlen. Diese werfen Hamilton seit Jahren vor, er würde ausschließlich davon profitieren, dass er im besten Auto sitze und im eigenen Team keinerlei Konkurrenz zu befürchten habe. 

Mit Russell könnte ihm zumindest letzteres blühen. Klar ist aber: Hamilton muss niemandem mehr etwas beweisen. Außer sich selbst. Und nach Jahren ohne wirkliche interne Konkurrenz könnte Hamilton auch seinen Spaß aus dem Duell ziehen.

Kai Esser

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