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Formel 1

George Russell zerstört Valtteri Bottas: Der Thronfolger nimmt schon mal Platz

  • Aktualisiert: 28.08.2021
  • 19:10 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Motorsport Images

Sollte man bei Mercedes noch zweifeln, wer 2022 an der Seite von Lewis Hamilton fahren soll - das Qualifying in Spa ist die x-te eindrucksvolle Bewerbung des Briten George Russell.

München/Spa – Toto Wolff wählte die vermeintlich witzige Variante.

"Das war gar nicht so schlecht die Runde, würde ich sagen", sagte der Mercedes-Teamchef.

Haha, genau. 

Gar nicht so schlecht? Historisch passt da schon besser, denn es ist das erste Mal seit 2017, dass ein Williams mal wieder in der ersten Startreihe steht. 

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Endlich wieder Grund zum Jubeln

Der einst so dominante Rennstall, der seit 2018 zum Hinterbänkler der Formel 1 verkommen ist, hat endlich wieder mal einen Grund zum Jubeln. 

Dank George Russell. 

"Die Runde muss man erst mal so hinknallen", weiß dann auch Wolff, ganz ohne Witz. Denn im Regen von Spa war nur Titelkandidat Max Verstappen (Red Bull Racing) schneller als Russell, der wiederum sogar fixer war als Weltmeister Lewis Hamilton, der Dritter wurde.  

0,013 Sekunden schneller war er als der Altmeister. Ein Wimpernschlag, aber auch ein Ausrufezeichen. 

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News

Krasse Quali-Fahrt: "Russell bei Mercedes ankündigen"

Das irre Regen-Qualifying der Formel 1 in Spa bot jede Menge Gesprächsstoff. Wir haben die Reaktionen gesammelt.

  • 28.08.2021
  • 17:59 Uhr

Doch seinen direkten Konkurrenten um den Platz bei Mercedes für 2022 neben Hamilton, den Finnen Valtteri Bottas, zerstörte er regelrecht. 2,5 Sekunden war er im Regen schneller als Bottas. Welten sind das. Ohrfeigen.

Noch Fragen, Herr Wolff?

Der Österreicher zögert nach außen hin noch, er will bis September eine Entscheidung treffen, wer den Platz einnimmt. Er ließ sich dann auch nach der Fabelrunde nicht aus der Reserve locken. 

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Toto Wolff: "George kann Autofahren"

"Mein Eindruck ist unverändert: George kann Autofahren. Und er hat sicher eine große Zukunft vor sich. Man sieht bei den ganzen Jungen, dass sie einfach ein großes Level haben und das hat er heute wieder bewiesen", sagte Wolff. 

Klar dürfte aber sein: Mercedes kommt an Russell nicht mehr vorbei, eine Entscheidung gegen den aufstrebenden 23-Jährigen und für den treuen, aber biederen Bottas wäre kaum noch nachvollziehbar. 

Höchstens noch mit dem Argument, dass ein ehrgeiziger Russell dann auf einen Hamilton trifft, der seit dem Rücktritt von Nico Rosberg nach der Saison 2016 keinen sportlichen Gegenwind mehr bei Mercedes gespürt hat. Möglicherweise führt das zu Reibereien.

Mit Russell besser aufgestellt

Klar dürfte aber auch sein: Mit einem George Russell in dieser Form wäre Mercedes bereits in dieser Saison im engen Titelkampf gegen Verstappen und Red Bull qualitativ deutlich besser aufgestellt als mit Bottas. Der wurde im Qualifying nur Achter, wird nach seinem Crash in Ungarn auch noch um fünf Plätze zurückversetzt.  

Symbolisch?

Hinzu kommt die Lernkurve: In Imola crashten Russell und Bottas, Russell musste jede Menge Kritik einstecken, auch von Wolff. Während Bottas seitdem Konstanz auf hohem Niveau vermissen lässt, hat sich Russell damals nicht nur entschuldigt, sondern bewiesen, dass er aus Fehlern lernt und sie für seine Entwicklung nutzt. Was Russell im Mercedes kann, bewies er vergangene Saison in Bahrain, als er den erkrankten Hamilton ersetzte. Schon damals hatte er Bottas komplett im Griff.

Nicht auszuschließen, dass man sich bei Mercedes noch ärgern wird, gezaudert zu haben, Bottas schon damals abzusägen.

Das kann Wolff nun nachholen. Jost Capito kann sich als Williams-Teamchef in Wolff hineinversetzen. "Es wäre natürlich ein großes Glück, wenn wir ihn behalten könnten", sagte er. Aber er weiß auch: "Sollte Toto seine Entscheidung noch nicht getroffen haben, dann dürfte ihn das Ergebnis noch mehr in Richtung Mercedes bringen."

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Jost Capito: "Sein Talent ist großartig"

Capito würde seinem Schützling den Aufstieg wünschen: "Sein Talent ist großartig, für sein Alter. Er hat es verdient, in einem titelfähigen Auto zu sitzen. Dabei unterstütze ich ihn vollkommen. 

Und was sagt der Sensations-Zweite?

"Wir waren immer zum richtigen Zeitpunkt auf der Strecke. Das Auto fühlte sich großartig an, ich hatte so viel Selbstvertrauen, dass ich jetzt auf morgen hoffen kann."

Er sei in der glücklichen Lage gewesen, "dass ich nichts zu verlieren hatte. Wir waren in Q3, was für uns nicht normal ist, und ich dachte, ich haue voll rein. Das ist Formel 1. Du musst Möglichkeiten nutzen, wenn sie sich ergeben."

Denn dann ist der Mercedes-Aufstieg die logische Folge. Ohne Witz.

Andreas Reiners

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