Motorsport Formel 1
Lewis Hamilton macht Andrea Kimi Antonelli frischen Mut
Beim Kanada-Grand-Prix im Juni hat Formel-1-Neuling Andrea Kimi Antonelli sein erstes Podium erzielt. Doch seither wartet der Mercedes-Fahrer auf ein Erfolgserlebnis und weitere WM-Punkte - und der Druck wächst.
Deshalb hat sich nun Antonellis Mercedes-Vorgänger Lewis Hamilton eingeschaltet. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister wurde am Rande des Belgien-Grand-Prix 2025 in Spa-Francorchamps dabei beobachtet, wie er Antonelli aufmunterte.
Doch was genau hat Hamilton gesagt? "Lewis hat mir gesagt, ich solle den Kopf oben behalten und dass es normal ist, auch mal ein schlechtes Wochenende zu haben. Und dass ich weiter an mich glauben soll", erklärt Antonelli.
Der junge Italiener empfand das als "wirklich schön" und weiß die Unterstützung Hamiltons sehr zu schätzen - in einer Phase, in der die Kritik an seiner Person größer ist als das Lob für sein bisheriges Auftreten in der Formel 1.
Hamilton hingegen kann sich "kaum vorstellen, wie es ist, mit 18 Jahren so etwas zu machen", sagt er im Gespräch mit Sky. Hamilton selbst war 2007 als McLaren-Fahrer mit 22 Jahren in die Formel 1 gekommen, hatte gleich in seinem ersten Grand Prix einen Podestplatz erobert und bereits sein sechstes Rennen gewonnen.
Das alles vier Jahre zuvor? "Ich versuche es mir vorzustellen", meint Hamilton. "Mit 18 Jahren so ins kalte Wasser geworfen zu werden - er hatte ja noch nicht einmal seinen Führerschein, als er hier angefangen hat."
Russell zeigt, was der Mercedes kann
Doch Antonelli hat mit dem Mercedes W16 ein Siegerauto zur Verfügung: Sein Teamkollege George Russell hat damit bereits ein Rennen gewonnen. Dieses Potenzial und der Druck in einem Formel-1-Werksteam könne eine "große Last auf den Schultern" sein, sagt Hamilton.
"Ich finde aber, Andrea macht das fantastisch. Man muss die Dinge einfach Schritt für Schritt nehmen - und ich glaube, genau das tut er."
Außerdem habe Antonelli bei Mercedes das ideale Umfeld und "tolle Leute um sich herum", so Hamilton weiter. Eine Vertrauensperson etwa ist Hamiltons früherer Renningenieur Peter "Bono" Bonnington, der jetzt Antonelli betreut. "Ihn hat er an seiner Seite", sagt Hamilton. "Besser geht es nicht."
Nur die Ergebnisse spiegeln das bisher nicht wider: Während Russell bei Mercedes einzig in Monaco ohne Punkte geblieben ist, hat Antonelli bislang an sieben von 13 Rennwochenenden nichts Zählbares eingefahren. Und wenn er es in die Top 10 schaffte, dann stets hinter Russell. Das erklärt den großen Rückstand von 63:157 Punkten von Antonelli auf Russell kurz nach Saisonhälfte.