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Formel 1 Motorsport

Nach Kritik aus Formel 1: FIA entschärft Strafenkatalog

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© AFP/SID/Chandan Khanna

Im Streit um "unangemessene Sprache" im Motorsport ist der Automobil-Weltverband FIA den Aktiven nach anhaltender Kritik einen Schritt entgegengekommen. Am Mittwoch verkündete die FIA eine Anpassung des Strafenkatalogs innerhalb des International Sporting Code, es handele es sich um "wesentliche Verbesserungen nach einer umfassenden Überprüfung im Auftrag des FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem". Der Streit zwischen Fahrern der Formel 1 und Ben Sulayem um vermeintlich unangemessene Sprache schwelt schon seit dem vergangenen Jahr.

Konkret wurden nun die maximal möglichen Sanktionen abgemildert, statt 10.000 Euro können nun Strafzahlungen von höchstens 5000 Euro durch die Rennkommissare verhängt werden. Zudem sollen diese künftig bei ihrer Entscheidung berücksichtigen, ob etwaige Kraftausdrücke in einer "kontrollierten" oder einer "unkontrollierten" Umgebung getätigt wurden - also etwa in Rahmen einer Pressekonferenz oder in der Hitze des Renngeschehens im Funk. Zudem sollen die Stewards künftig die Möglichkeit haben, eine Strafe zur Bewährung auszusetzen, wenn es sich etwa um das erste Vergehen handelt.

Komplett abgeschafft werden die Sanktionen damit nicht, unter Ben Sulayem fährt die FIA hier einen harten Kurs. Der neue Strafenkatalog ist seit Beginn des Jahres gültig, er sieht unter anderem für Fluchen Sanktionen vor. Auch das Strafmaß für Verspätungen bei offiziellen Terminen ist in diesem umstrittenen Anhang B festgehalten. Jüngst hatte der spanische Williams-Pilot Carlos Sainz eine empfindliche Geldstrafe erhalten, weil er in Suzuka nicht rechtzeitig vor Beginn der japanischen Nationalhymne in der Startaufstellung stand. Dass Sainz von Magen-Darm-Problemen geplagt war, ließen die Regelhüter nicht als Begründung gelten.

Er habe "nie Dagewesenes in den vergangenen anderthalb Jahren" erlebt, sagte George Russell, Mercedes-Pilot und Direktor der Fahrervereinigung GPDA, zuletzt mit Blick auf die Umsetzung des Strafenkatalogs. Ben Sulayem war Urheber dieser härteren Regeln, von Fahrern der Formel 1 und der Rallye-WM gab es viel Gegenwind, auch FIA-intern sorgte sein Vorgehen teilweise für Unmut. Im kommenden Winter will Ben Sulayem sich zur Wiederwahl stellen.

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