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Motorsport Formel 1

Nico Rosberg warnt: Steckt mehr hinter Wolffs Antonelli-Kritik?

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© LAT Images

Nico Rosberg sieht in den jüngsten Kommentaren von Mercedes-Teamchef Toto Wolff über Andrea Kimi Antonelli ein Anzeichen für Druck im Hintergrund. Wolff sei "sehr kalkuliert in seinen Aussagen", erklärte der Formel-1-Weltmeister von 2016 im Podcast von Sky Sports F1.

Nachdem sich der italienische Rookie in seiner ersten Saison bei Mercedes zu Beginn überraschend gut geschlagen hatte und in Miami beispielsweise die Poleposition für den Sprint herausgefahren hatte, machte er zuletzt eine Reihe von Fehlern und erzielte keine guten Ergebnisse.

Nach einem neunten Platz beim Heimrennen in Monza zeigte sich Wolff ungewohnt kritisch: "Enttäuschend dieses Wochenende. Enttäuschend. Du kannst das Auto nicht ins Kiesbett setzen und erwarten, vorne dabei zu sein. Das gesamte Rennen war enttäuschend. Das ändert nichts an meiner Unterstützung und meinem Vertrauen in seine Zukunft, weil ich glaube, dass er sehr, sehr, sehr gut werden wird. Aber heute war es enttäuschend", sagte der Mercedes-Teamchef.

Rosberg zeigt sich überrascht von dieser Tonlage seines früheren Chefs Wolff: "Das ist erstaunlich, denn eigentlich bleibt im Moment nur die Möglichkeit, Kimi in aller Ruhe so viel Zeit wie möglich zu geben. Dazu gehört auch, ihn nicht öffentlich zu kritisieren."

"Wenn Toto seine Haltung ändert, dann steckt normalerweise ein Grund dahinter. Er ist sehr kalkuliert in seinen Aussagen. Vielleicht will er damit Druck auf Kimi und seine Familie ausüben, damit sie ihren Ansatz überdenken", erklärt der ehemalige Mercedes-Pilot.

Rosberg bezeichnete Antonelli als "Generationstalent", räumt aber ein, dass dessen Einstieg schwieriger verlaufe als erwartet: "Wenn man sich die Statistik anschaut, steht es im Rennen 19:0 für George Russell und im Qualifying 17:2. Zählt man die Fehler mit, wäre es wahrscheinlich eher 15:1. Das ist wirklich hart und unglücklich, weil wir alle wollen, dass er erfolgreich ist. Aber irgendwann beginnt die Uhr zu ticken."

Der Weltmeister von 2016 spricht sich dafür aus, Antonelli dennoch eine Vertragsverlängerung zu geben: "Man sollte ihm das Vertrauen schenken, weil er im Moment alles braucht, was ihm helfen kann. Im schlimmsten Fall hat man im Winter immer noch die Möglichkeit, eine andere Entscheidung zu treffen. Das muss man jetzt nicht öffentlich sagen, aber ich würde es in Betracht ziehen."

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