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Motorsport Formel 1

Oscar Piastri: 22 Punkte "kein komfortabler Vorsprung" in der WM

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© LAT Images

Auch wenn Oscar Piastri beim Formel-1-Rennen in Kanada zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt in Australien nicht auf das Podium gekommen war, war sein vierter Platz zumindest für die WM-Ambitionen des McLaren-Piloten ein Erfolg, denn durch die Kollision mit seinem Teamkollegen Lando Norris baute er seine Führung in der Meisterschaft aus.

22 Punkte liegt Piastri nach der Nullnummer von Norris jetzt in Führung und ist laut Nico Rosberg auch der große Favorit auf den Titel. Ein beruhigendes Polster ist das für ihn aber noch lange nicht - vor allem bei noch 14 ausstehenden Rennen in dieser Saison.

Denn 22 Punkte Vorsprung heißen auch: Sollte Piastri bei einem Rennen ausfallen und Norris gewinnen, dann wäre der Brite wieder vorne - das kann theoretisch schon am kommenden Wochenende in Österreich passieren.

Und selbst ohne Ausfall könnte es für Piastri noch einmal eng werden: Denn gewinnt Norris drei Rennen, dann müsste Piastri dreimal Zweiter werden, um zumindest einen Minimalvorsprung von einem Zähler zu behalten. "Es ist kein komfortabler Vorsprung, und so will ich diesen auch nicht aufbauen", sagt er nach der Kollision.

Für Norris war der Ausfall in Montreal natürlich ein großer Rückschlag - ungeachtet der Tatsache, dass es ein No-Go ist, mit seinem eigenen Teamkollegen zu kollidieren. "Ich habe das Team enttäuscht, und das wird mir noch eine Weile nachhängen", sagt er. "Aber gleichzeitig geht es beim Weiterkommen darum, es hinter sich zu lassen und beim nächsten Wochenende wieder anzugreifen."

Norris erwartet keine leichte Aufgabe

Nur: Geht es so weiter, könnte sich Norris in einer ähnlichen Position wie im vergangenen Jahr wiederfinden, als der Rückstand auf WM-Leader Max Verstappen zu groß war, um ihn noch einzuholen. Noch sind es "nur" 22 Punkte bei noch 14 Rennen, doch Norris weiß auch, dass er keinen einfachen Gegner hat.

"Ich erwarte nicht, dass es leicht wird. Ich erwarte auch nicht, dass ich ihn leicht einhole", sagt er. "Ich muss hart arbeiten und weniger Fehler machen als an diesem Wochenende."

McLaren muss aber auch aufpassen, dass nicht ein Konkurrent am Ende zum lachenden Dritten wird. Das Wochenende in Kanada war zum ersten Mal in dieser Saison nicht überzeugend, sodass erstmals in der Saison 2025 kein McLaren-Fahrer auf dem Podest stand. Vor allem im Qualifying fehlte es dem Rennstall an Pace.

"Für mich war das Wochenende nicht gut genug", sagt Piastri und warnt: "Die Saison ist noch lang, und wir müssen uns insgesamt verbessern."

Auge auf Verstappen, aber nicht auf Russell

Vor allem auf Max Verstappen gilt es aufzupassen, dem alles zuzutrauen ist. Zwar beträgt Piastris Vorsprung auf den Niederländer 43 Punkte, in Montreal gingen aber sechs Punkte auf den Red-Bull-Piloten verloren. Und wenn McLaren so einbricht wie Red Bull im vergangenen Jahr, dann ist der Vorsprung schnell weg.

Ob George Russell eine Gefahr werden kann, ist eine andere Frage. Trotz seines Sieges in Kanada glaubt Piastri nicht, dass Mercedes generell zur Gefahr werden sollte: "Nicht wirklich", winkt er ab.

"George liegt ja ziemlich weit zurück. Hier waren sie letztes Jahr schon schnell, und ich habe das Gefühl, dass das Ergebnis so ungefähr dem entspricht, was sie letztes Jahr hätten erreichen sollen", hält der Australier den Erfolg eher für ein Einzelergebnis.

"Sie sahen dieses Jahr schon bei einigen Rennen vielversprechend aus, besonders im Qualifying. Diesmal haben sie es dann auch im Rennen umgesetzt, aber ich habe trotzdem Vertrauen in unser Team für die ganze Saison."

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