Formel 1 Motorsport
"Verstehe es": Sainz unschlüssig nach FIA-Rückzug seines Vaters
Formel-1-Pilot Carlos Sainz jr. sieht den Rückzug seines Vaters im Rennen um die FIA-Präsidentschaft mit gemischten Gefühlen. "Als sein Sohn: nein. Als Motorsportfan: ja", sagte der Spanier auf die Frage, ob er traurig darüber sei. In gemeinsamen Gesprächen habe der Williams-Fahrer gemerkt, wie komplex der Weg zur Kandidatur sei: "Ich verstehe, warum er es nicht tut, warum er loslässt und sich auf seine eigenen Sachen konzentriert."
Sainz sr. hatte am Mittwochabend via Instagram sein Aus im Kampf um die FIA-Spitze verkündet. Für den amtierenden Präsidenten des Automobil-Weltverbandes, Mohammed Ben Sulayem, ist nun der Weg zu einer zweiten Amtszeit frei. In seiner Botschaft ließ sich Rallye-Ikone Sainz sr. aber ein Hintertürchen offen. Seine Leidenschaft für den Motorsport und eine Führungsrolle in diesem Bereich habe sich "nicht verändert", schrieb er.
Auch sein Sohn glaubt, dass die Entscheidung eventuell nur aufgeschoben ist. "Sag niemals nie", sagte er, räumte aber ein: "Angesichts der Situation, in der sich alles befindet, wäre es der ideale Moment für ihn gewesen."
Geräuschlos verlief die Amtszeit von Ben Sulayem seit 2021 nämlich nicht. "Wir Fahrer haben in den vergangenen Jahren das Gefühl gehabt, dass es ein wenig an Transparenz und Verständnis seitens der Führung der FIA mangelt", sagte Sainz jr. Vor allem ein scharfer Strafenkatalog, der Fluchen, Zuspätkommen und ähnliches "Fehlverhalten" hart sanktionierte, löste große Kritik aus. Viele führende Mitarbeiter der FIA wurden zudem entfernt oder traten ab.
Doch Sainz sieht nicht alles negativ. "Vielleicht ist die heutige Pressemitteilung von der FIA bereits ein Zeichen der Absicht, alles klarer zu machen", sagte er. Am Donnerstag veröffentlichte die FIA zwei Dokumente, in denen die Leitlinien bei der Feststellung von Regelverstößen und Strafen dargelegt wurden. Bislang waren sie nur den Rennkommissaren und den Formel-1-Teams zugänglich gewesen.