Anzeige
Formel 1

Red Bull Racing: Strafe steht fest, Rundumschlag von Christian Horner

  • Aktualisiert: 28.10.2022
  • 23:53 Uhr
  • Motorsport-Total
Article Image Media
© imago

Der Budgetstreit hat ein Ende: Die FIA hat am Freitag das sogenannte "ABA" präsentiert und damit auch die Sanktionen gegen Red Bull offiziell gemacht. Red-Bull-Teamchef Christian Horner reagierte gereizt auf die Strafe und holte zum Rundumschlag aus.

München - Bereits am 10. Oktober hat der Automobil-Weltverband FIA offiziell bestätigt, dass zwei Teams im Jahr 2021 nicht alle Vorschriften im Hinblick auf das Finanzreglement eingehalten haben. Red Bull und Aston Martin wurden damals schon konkret als "Übeltäter" benannt. Jetzt, 18 Tage später, steht endlich auch das Strafmaß fest.

Das "ABA" sieht eine Geldstrafe in der Höhe von sieben Millionen US-Dollar vor, zahlbar innerhalb von 30 Tagen. Zweitens beschneidet die FIA die aerodynamischen Entwicklungsressourcen von Red Bull um zehn Prozent. Derzeit darf Red Bull laut Handicapregel auf Basis eines Koeffizienten von 70 Windkanal und CFD testen. Dieser Koeffizient verringert sich jetzt auf 63.

Anzeige
Anzeige

Möglicherweise empfindlicher Nachteil für Red Bull

"ABA" steht für "accepted Brach-Agreement" und bedeutet im Wesentlichen, dass die FIA hinsichtlich der Sanktionen Red Bull einen Vorschlag unterbreitet hat, dem Red Bull zugestimmt hat. Damit besteht keine Möglichkeit mehr, gegen die Strafe in Berufung zu gehen. Hätte Red Bull nicht zugestimmt, hätten unabhängige Schiedsrichter eine Entscheidung treffen müssen.

Für Red Bull bedeutet dieses Urteil im Hinblick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten im technischen Bereich einen empfindlichen Nachteil. Seit 1. Juli darf das Team als Führender der Konstrukteurs-WM am wenigsten im Windkanal und mit CFD-Tools testen. Um fünf Prozentpunkte weniger als der Zweite, um zehn Prozentpunkte weniger als der Dritte der WM. 

Anzeige
Anzeige

Handicap bis mindestens Mitte 2023

Als Konstrukteurs-Weltmeister bleibt Red Bull zumindest bis 1. Juli 2023 in dieser gegenüber Ferrari und Mercedes benachteiligten Position. Eine Regel, die eingeführt wurde, damit das Formel-1-Feld möglichst eng beisammenbleibt. Dazu kommt jetzt auch noch ein Handicap wegen des Verstoßes gegen die Budgetobergrenze.

Wie viel dieses Minus an Entwicklungsressourcen an Rundenzeit für das 2023er-Auto bedeuten wird, ist nicht seriös vorherzusagen. Denn mehr Entwicklungszeit bedeutet nicht automatisch ein schnelleres Auto. Sollte es Red Bull gelingen, dass jedes Update anschlägt und man mit weniger Mitteln effizient haushalten kann, ist es theoretisch möglich, so einen Nachteil zu kompensieren.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Red-Bull-Teamchef Horner reagiert gereizt

Bei Red Bull kam die Strafe verständlicherweise gar nicht gut an. Teamchef Christian Horner holte nach Bekanntgabe der Strafe in einer Medienrunde daher zu einem Rundumschlag aus. "Die Aufstellung der Kosten wird in einem Excel-Dokument mit 75 000 Zeilen festgehalten. Wir waren überrascht, wie viele Details einige unserer Konkurrenten davon hatten", sagte Horner und meinte damit ganz offensichtlich Mercedes und Ferrari. 

Für Kritiker, die die Strafe gegen Red Bull als zu milde einstuften, hat Horner überhaupt kein Verständnis. "Jeder, der diese Strafe verharmlost, hat keine Ahnung, wovon er redet. Die sieben Millionen Euro in 30 Tagen zu zahlen, ist eine schwere Aufgabe. Die fehlende Windkanal-Zeit ist ein Handicap für mindestens die kommende Saison. Das wird uns eine viertel, bis halbe Sekunde auf der Strecke kosten", erklärte Horner, "ich kann mir vorstellen, dass die Strafe für die Konkurrenz nicht hart genug ist. Aber es wäre für sie vermutlich auch nicht genug, wenn man unseren Windtunnel abfackelt". 

Carlos Sainz ist im Training bisher gut aufgelegt
News

Formel 1: Ferrari dominiert das erste Training

Die beiden Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und Charles Leclerc haben im ersten freien Training zum Großen Preis von Mexiko das beste Set-up erwischt.

  • 28.10.2022
  • 21:25 Uhr
Anzeige

Christian Horner: Journalisten mitschuldig an Budget-Überschreitung

Selbst die anwesenden Journalisten bekamen vom frustrierten Horner ihr Fett weg: "Es gab schon immer gutes Essen umsonst bei Red Bull. Das werden wir auch in Zukunft nicht ändern. Das heißt aber auch, dass jeder von Ihnen, der in den vergangenen zwölf Monaten bei uns in Milton Keynes war und ein Wasser oder einen Kaffee getrunken hat, seinen Anteil an der Überschreitung der Grenze hat."

Nach Angaben von Red Bull kam es nämlich zur Überschreitung des Kostendeckels unter anderem durch Catering für die Mitarbeiter in der Fabrik sowie die Weiterbezahlung bei Krankheitsfällen. 

Grundsätzlich unterscheidet die FIA bei den Budget-Vergehen zwischen geringfügigen und deutlichen Überschreitungen. Die Grenze liegt bei fünf Prozent der erlaubten Summe, 2021 also bei etwa 7,5 Millionen Dollar. Der Verstoß von Red Bull belief sich laut Erklärung des Weltverbandes auf 1,6 Prozent.

Red Bull lag nach eigenen Angaben zunächst unter der Grenze von 150 Millionen Dollar, die Übertretung betrug dann aber doch 2,2 Millionen Dollar.

Du willst die wichtigsten Motorsport-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.