Rosberg siegt in Australien - Vettel früh raus
- Aktualisiert: 16.03.2014
- 16:26 Uhr
- SID
Tolles Rennwochenende für Nico Rosberg und das Mercedes-Team: Der Deutsche fährt beim Großen Preis von Australien den Sieg ein. Für Sebastian Vettel endet das Wochenende enttäuschend.
Melbourne - Als sich der bärenstarke Nico Rosberg souverän den ersten Sieg der neuen Turbo-Ära sicherte, war der frustrierende Arbeitstag von Sebastian Vettel schon lange beendet. Beim Saisonauftakt in Melbourne schied der Formel-1-Weltmeister im schwächelnden Red Bull bereits früh mit Motorenproblemen aus.
Rosberg feierte im Mercedes seinen Boliden ("Was für ein Auto") sowie den vierten Sieg seiner Karriere und ist nun heißer Anwärter auf den WM-Titel. "Mein Silberpfeil ging ab wie sonstwas. Das Auto lief gigantisch, es war einfach ein klasse Tag", sagte Rosberg, der den 100. Sieg mit einem Mercedes-Motor in der Formel 1 einfuhr: "An die WM denke ich jetzt aber noch nicht." Platz zwei ging an Neuling Kevin Magnussen im McLaren, der von der Disqualifikation von Daniel Ricciardo profitierte. Platz drei sicherte sich Jenson Button.
Vettel niedergeschlagen
"Aus noch unerklärlichen Gründen haben wir unheimlich viel Leistung verloren", sagte Vettel bei RTL: "Das ganze System hängt zusammen, und wenn dann eine Komponente nicht funktioniert - in diesem Fall denke ich war es der Motor - dann läuft der Rest auch nicht rund." Man habe gesehen, dass er "sehr unterlegen" war, betonte der Heppenheimer: "Wir haben alles versucht, das Auto wachzurütteln, zum Leben zu erwecken, aber es hat nicht funktioniert."
Während Rosberg von Position drei den Start gewann und sowohl Polesetter und Teamkollege Hamilton als auch den Quali-Zweiten Daniel Ricciardo schnell hinter sich ließ, fiel der an Position zwölf gestartete Vettel sofort auf Platz 16 zurück. "Der Motor läuft nicht rund", funkte Vettel an sein Team.
Vier Runden später war das Rennen vorbei. Er schlich an die Box und musste seine "Suzie", wie er den Wagen in Australien getauft hatte, abstellen. Bereits im Qualifying hatte Vettel große Probleme und blieb hinter den Erwartungen zurück.
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Neue Erfahrungen für Red Bull
"Für mich ist es ein eher bescheidenes Wochenende, aber da steckt man manchmal nicht drin", sagte Vettel, der aufmunternde Worte an seine Crew richtete: "Natürlich sind gerade die Renault-Leute (Motorenhersteller, d. Red.) jetzt extrem enttäuscht, aber wir sind ein Team, hängen da zusammen drin und deswegen habe ich direkt gesagt: Kopf hoch."
Das Jahr, in dem Vettel eigentlich seinen fünften Titel in Serie gewinnen will, startete mit einem Desaster. Sein Rennen dauerte keine zehn Minuten, dann zog er seinen Rennanzug aus und marschierte in seine Kabine. Für den 39-maligen Grand-Prix-Sieger war es der erste Ausfall seit Silverstone im Juni 2013, als Vettel mit Getriebeproblemen ausschied. Ansonsten hatte er im vergangenen Jahr immer die Zielflagge gesehen und sich so den Namen des "Renn-Roboters" verdient.
Auch Pole-Setter Hamilton früh raus
Nun riss auch Vettels beeindruckende Siegesserie. Als erster Fahrer der Königsklasse hatte der 26-Jährige die letzten neun Rennen in Serie gewonnen. Mit seinen 13 Siegen in einem Jahr stellte er zudem einen Rekord seines Idols Michael Schumacher ein. In der Winterpause hatte sein Rennstall jedoch große Schwierigkeiten mit den technischen Neuerungen um Turbomotor und neue Aerodynamik, Red Bull kam einfach nicht in Schwung.
Als Vettel aus seinem Wagen stieg, hatte auch Favorit Hamilton das Rennen bereits beendet. Mit Zylinderproblemen wurde der Ex-Weltmeister an die Box gerufen und musste aufgeben. Der 29-Jährige war mit großen Hoffnungen gestartet, schien der heißeste Titelkandidat zu sein.
Rosberg ganz souverän
Vor dem Rennen galten die Silberpfeile als haushohe Favoriten, bei den Testfahrten vor der Saison hatten sie den Ton angegeben. Und zumindest Rosberg konnte diesen Eindruck voll bestätigen, an der Spitze spulte er vor dem überraschend starken Ricciardo, der sein erstes Rennen für Red Bull fuhr, souverän sein Programm ab und musste die Spitzenposition nie abgeben. Hinter dem 28 Jahre alten Wiesbadener Rosberg feierte Magnussen, der seinen ersten Grand Prix in der Formel 1 fuhr, seine Premiere auf dem Podest.
Nico Hülkenberg (Emmerich) schaffte es bei seinem ersten Einsatz für Force India auf Rang sieben, Adrian Sutil wurde im Sauber mit großem Rückstand Zwölfter und verpasste damit die anvisierten Punkteränge.