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Motorsport Formel 1

Schumacher zu Sainz' "Divebomb" gegen Hamilton: "Vom Ehrgeiz zerfressen"

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© Sutton Images

Im heißen Duell zwischen Vorgänger und Nachfolger können die Wogen schon mal hochgehen: Carlos Sainz und Lewis Hamilton schenken sich in der letzten Runde des Miami-Grand-Prix nichts, fahren sich in bester Tourenwagen-Manier kurz vor dem Zielstrich gegenseitig ins Auto - mit dem besseren Ende für Hamilton, der die Nase vorne behält und Platz acht ins Ziel bringt.

Trotz seiner "Divebomb" von weit hinten und der harten Aktion, beschwert sich Sainz direkt am Funk: "Er hat sich da ein bisschen auf der Bremse bewegt." Offenbar auch für die Rennleitung Grund genug, den Vorfall nach Rennende zu untersuchen - allerdings ohne Folgen: Keine weiteren Maßnahmen, lautet das Urteil der Stewards nach Ansicht der Bilder und Daten.

Begründung: "Auto 55 versuchte ein Überholmanöver auf der Innenseite von Auto 44 in Kurve 17, wobei beide Fahrzeuge am Scheitelpunkt kollidierten. Die Sportkommissare stellen fest, dass beide Fahrer zu dem Vorfall beigetragen haben, da sich Auto 55 nicht klar in eine Position brachte, um gemäß den Richtlinien für Fahrverhalten Anspruch auf die Ideallinie zu haben."

Doch auch Hamilton sehen die Regelhüter keineswegs unschuldig: "Gleichzeitig bog Auto 44 früher als üblich in die Kurve ein und beeinträchtigte dadurch den Fahrer von Auto 55 in dessen Überholversuch. Keinem der beiden Fahrer wird die Hauptschuld an der Kollision zugesprochen" - weshalb weitere Sanktionen folglich ausblieben.

Sainz: "Wenn man das Regelbuch ganz genau nimmt ..."

Sainz erklärt nach dem Rennen in Bezug auf die Szene mit Hamilton: "Ich denke, er hat offensichtlich sein Bestes getan, um sich zu verteidigen. Ich hatte natürlich noch was vor in der letzten Kurve, aber er hat sich sofort bewegt, als er gesehen hat, dass ich hineinstoße - das hat zur Kollision geführt", ist Sainz nicht gerade happy über den Vorfall, der "meiner Meinung nach ziemlich typisch" ist.

Für den Spanier ist klar: "Wenn man das Regelbuch ganz genau nimmt, hätte er sich nicht so stark bewegen dürfen - aber in der letzten Runde läuft es eben manchmal so." Allein: Deutliche Widerworte in der Sache kriegt Sainz nach dem Rennen von Sky-Experte Ralf Schumacher.

Der Ex-Formel-1-Pilot wundert sich bei Ansicht der Bilder: "Ich weiß nicht, was Sainz da zum Schluss wollte", so Schumacher, der hinzufügt: "Das ist wirklich etwas, wo ich sagen muss: Macht man nicht, in der letzten Runde, da so ins Auto fahren." Sainz sei "viel zu spät auf der Bremse", urteilt Schumacher: "[Ich] weiß gar nicht, wo er da hin wollte. Das gehört sich natürlich nicht."

Laut dem Deutschen dürfte dabei aber auch die Extramotivation gegen seinen Ex-Arbeitgeber und den Mann, der ihn bei der Scuderia verdrängte, eine Rolle gespielt haben: "Er ist zwar auf der einen Seite sehr in sich ruhend nach außen", sagt Schumacher, der dennoch glaubt: "Aber ist vom Ehrgeiz ein bisschen zerfressen und das mag er natürlich dann gar nicht. Und er wollte natürlich seinen alten Ferrari nochmal überholen."

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