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Sieg für Vettel! Aber WM-Entscheidung vertagt

  • Aktualisiert: 14.10.2013
  • 17:41 Uhr
  • SID
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© getty

Suzuka - Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat beim turbulenten Großen Preis von Japan seinen fünften Sieg in Folge gefeiert, muss auf den vorzeitigen Gewinn seines vierten Titels in Folge aber noch mindestens zwei weitere Wochen warten.

Der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim holte den 35. Sieg seiner Karriere vor Teamkollege Mark Webber und Lotus-Pilot Romain Grosjean. Fernando Alonso, Vettels erster Verfolger im WM-Klassement, belegte Rang vier.

Der Deutsche führt nun mit 90 Punkten Vorsprung auf den Spanier - damit reicht ihm in Indien (27. Oktober) bereits ein fünfter Platz unabhängig von Alonsos Abschneiden zum erneuten Titelgewinn.

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"Es ist noch nicht zu Ende"

"Wir haben natürlich einen tollen Vorsprung, aber es ist nicht zu Ende, bevor es zu Ende ist", sagte Vettel gewohnt zurückhaltend. Deutlich euphorischer hatte er noch bei der Zieldurchfahrt seinen "ersten" Platz in der Landessprache gefeiert: "Ichiban, ichiban!", brüllte der 26-Jährige in den Boxenfunk: "Die Unterstützung hier haut mich jedes Mal weg, ich bin überwältigt", sagte er auf dem Siegerpodest: "Vielen Dank."

Nico Hülkenberg überzeugte erneut und belegte im Sauber einen starken sechsten Platz direkt hinter Lotus-Pilot Kimi Räikkönen. Nico Rosberg wurde im Mercedes Achter, Force-India-Fahrer Adrian Sutil musste sich mit Rang 14 begnügen.

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Schweigeminute für de Villota

Vor dem Start hatte die Formel 1 der verstorbenen früheren Testpilotin Maria de Villota mit einer Schweigeminute gedacht. Die Spanierin war am Freitagmorgen tot aufgefunden worden. Laut ihrer Familie haben die Mediziner die Tragödie mit Spätfolgen des schweren Unfalls im Juli 2012 erklärt, bei dem de Villota ihr rechtes Auge verloren hatte. Wie viele weitere Piloten trug auch Vettel zu Ehren der Verstorbenen einen Stern auf dem Helm.

Bei wolkenfreiem Himmel und Temperaturen um 25 Grad rollten die Autos in die Startaufstellung, erstmals seit Ende August stand Vettel dabei nicht auf der Pole Position, die hatte Teamkollege Webber erkämpft. Probleme mit dem Energierückgewinnungs-System KERS hatten Vettel im Qualifying ausgebremst, die Nacht wurde fieberhaft gearbeitet - ganz sicher, dass das Problem gelöst war, war man sich bei Red Bull am Sonntagmittag dennoch nicht.

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Grosjean erwischt perfekten Start

Sicher konnte sich Vettel dagegen über die Ambitionen Webbers sein. Der Australier wollte einen Sieg in Japan. Hilfe für Vettel sei nicht geplant, sagte Webber, und verwies auf den klaren Vorsprung seines Stallrivalen im WM-Klassement: "Bei den letzten drei Titeln hat er auch keine Hilfe gebraucht, und diesmal ist es ja noch leichter für ihn. Die Punkte regeln sich von selbst."

Als die roten Ampeln um 15.00 Uhr Ortszeit erloschen, stand aber keiner der Red-Bull-Pilot im Rampenlicht. Lotus-Fahrer Grosjean legte einen perfekten Start hin und setzte sich vor Webber und Vettel an die Spitze.

Hamilton scheidet aus

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton schlitzte sich beim Versuch, ebenfalls an Vettel vorbeizugehen, den rechten Hinterreifen an dessen Frontflügel auf. Der Engländer musste an die Box, gab das Rennen wenige Runden später wegen größerer Beschädigungen aber komplett auf.

Vettel hatte zu Beginn einige Schreckmomente zu überstehen. Nach der Kollision mit Hamilton wies er seinen Renningenieur eilig auf eine mögliche Beschädigung des Frontflügels hin, der gab jedoch bald Entwarnung: "Die Daten sehen okay aus, bleib draußen", funkte er in Vettels Helm. Vettel drehte nun zunächst seine Runden auf Rang drei, geriet dabei wenig später auf den Randstreifen, konnte sein Auto aber wieder einfangen.

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Hülkenberg hält Alonso in Schach

Im Mittelfeld hatte sich derweil Alonso vom achten auf den fünften Platz verbessert, kam aber wie schon am vergangenen Wochenende nicht am starken Hülkenberg im Sauber vorbei. Nach etwas mehr als der Rennhälfte drehte Vettel zahlreiche Führungsrunden - sowohl Grosjean als auch Webber hatten bereits zweimal die Box angesteuert, der Deutsche beließ es zunächst lange bei einem Stopp.

Nach 37 Runden ging Vettel ebenfalls in die Box, kam hinter Grosjean als Dritter zurück auf die Strecke - und war gleich deutlich schneller als der Franzose. Schon nach zwei aggressiven Manövern ging Vettel vorbei und ging nun auf die Jagd nach Webber. Der Australier hatte noch 15 Sekunden Vorsprung, musste aber noch einmal an die Box.

Zehn Runden vor Schluss kam Webber zum Reifenwechsel, und Vettel setzte sich problemlos an die Spitze. Nun ging es nur noch darum, ob Alonso seine Position halten konnte - doch der Spanier fuhr sogar noch auf dem vierten Platz ins Ziel.