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Motorsport Formel 1

Stuck: Vettel als Marko-Nachfolger "die völlig falsche Lösung"

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© Motorsport Images

Sebastian Vettel als Nachfolger von Helmut Marko? Das wäre für Hans-Joachim Stuck "die völlig falsche Lösung". Der Ex-Formel-1-Pilot sagt gegenüber Eurosport, dass sein Landsmann für ihn "nie infrage" käme - einfach weil er kein Teammanager ist, sondern einen ohnehin schon unersetzbaren Mann wie Marko als Quereinsteiger ablösen würde.

In den vergangenen Wochen hatten sich immer wieder Gerüchte um Gespräche zwischen dem viermaligen Weltmeister und dem 82-Jährigen aufgetan, dessen Zeit als Motorsportkonsulent bei Red Bull irgendwann zu Ende gehen wird.

Marko selbst hatte Vettel als idealen Nachfolger gesehen, während der Deutsche selbst Diskussionen bestätigte - wobei diese laut Marko aber nicht sonderlich fortgeschritten sein sollen. Trotzdem wird derzeit intensiv über eine Rückkehr Vettels ins Fahrerlager spekuliert.

Für Stuck wäre er allerdings keine gute Wahl: "Auf dem Niveau von Marko kann ein ehemaliger Fahrer nicht einfach so einsteigen", sagt er. Zudem würde sich Vettel in den aktuell turbulenten Zeiten des Rennstalls "keinen Gefallen tun".

Wäre der Job überhaupt etwas für Vettel?

Stuck hat außerdem Zweifel, ob sich der Job von Marko mit seinen aktuellen Lebensplänen vereinbaren lässt. Denn Vettel hatte seine aktive Karriere auch beendet, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. An einer Rennstrecke hat man ihn daher seitdem selten gesehen.

"Als Marko-Nachfolger wäre er 24 Stunden an sieben Tagen der Woche in seiner Arbeit vertieft. Abends geht er mit Gedanken daran ins Bett, träumt davon und wacht damit wieder auf. Die Familie käme da im Zweifelsfall zu kurz", sagt Stuck. "Ob er das mitmachen will, ist die große Frage."

Doch egal, wer ihn letzten Endes einmal beerben wird: Marko ist für Stuck ohnehin kaum zu ersetzen, auch wenn sein Credo lautet, dass im Grunde jeder Mensch ersetzbar ist. Er stellt den Österreicher von der Bedeutung für das Team auf eine Ebene mit Designer Adrian Newey.

Marko-Ende wäre "der größte Verlust"

"Das sind Leute, die das Geschäft zu 100 Prozent im Griff haben, im Fall von Marko reden wir sogar von 200 Prozent", betont er. "Wenn Red Bull Helmut verliert, würde ich das als den größten Verlust der vergangenen Jahre bezeichnen."

Denn Marko habe Red Bull gemeinsam mit dem mittlerweile verstorbenen Dietrich Mateschitz gegründet und aufgebaut, wovon der Rennstall noch heute profitieren würde. "Helmut zu ersetzen, das wird bei Red Bull ein Mega-Problem."

Sollte dann auch noch Max Verstappen den Abgang machen, dann steht es um das Team langsam kritisch. "In den vergangenen Jahren waren sie personell immer top aufgestellt, heute ist das nicht mehr so", urteilt Stuck.

"Wenn sich Marko jetzt verabschiedet und an seine Stelle Sebastian Vettel hinkommt, der ein großartiger Fahrer war - aber als Manager null Ahnung hat, ist das eine besonders schwierige Situation."

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