Motorsport Formel 1
Von der Formel 1 in die Ostsee: Vettel auf Spurensuche beim Schweinswal
"Ich hatte das Glück, dass ich an sehr vielen Orten auf der Welt war. Ich habe auch nicht die Augen verschlossen, sondern immer versucht, hinzuschauen", sagt Sebastian Vettel. Deshalb hat der viermalige Formel-1-Weltmeister nun einen Tag in Stralsund verbracht, um sich über das Ökosystem der Ostsee zu informieren - und über den dort heimischen Schweinswal.
Die bis zu 2,5 Meter langen Tiere sind mit Delfinen verwandt und in allen Weltmeeren anzutreffen. Und selbst in der Formel 1 sind sie präsent geworden: Der Begriff "Porpoising" geht auf die Schwimmbewegungen der Schweinswale zurück.
"Porpoising" wurde 2022 zum Thema in der Formel 1, als die Teams unter dem damals neuen Technischen Reglement verstärkt auf den Ground-Effect setzten: auf Abtrieb, der unter dem Auto erzeugt wird.
Was Porpoising genau ist
Der Begriff beschreibt ein dabei entstehendes aerodynamisches Phänomen: Das Formel-1-Auto hüpft auf den Geraden rhythmisch auf und ab - ähnlich wie ein Schweinswal durchs Wasser gleitet.
Ursache für das "Porpoising" der Formel-1-Fahrzeuge ist eine instabile Wechselwirkung zwischen Unterboden-Aerodynamik und Fahrwerk: Sinkt das Auto unter der aerodynamischen Last zu tief ab, bricht der Luftstrom unter dem Auto ab und das Auto hebt sich wieder an. Dann beginnt der Kreislauf von vorne - und es kommt zum "Hüpfen" der Fahrzeuge.
Warum Vettel wirklich in Stralsund war
Doch Vettel war nicht deshalb vor Ort in Stralsund. "Man kann sich natürlich fragen: Was geht mich der Schweinswal an? Aber ich glaube, wenn man über das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit spricht, ist die Frage eher: Warum interessiert uns das nicht alle?", erklärt Vettel in einem Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Vettel engagiert sich seit Jahren für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. "Es geht uns alle etwas an", sagt er.
"Wichtig ist, dass all diese Themen Aufmerksamkeit erfahren. Es gibt so viele Bereiche. Vor ein paar Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mich einmal für den Schweinswal interessiere. Aber wenn man hört, was es alles gibt, ist das eine große Inspiration für mich. Und ich empfinde es als Privileg, wenn ich das dann auch teilen darf."
Vettel legt selbst Hand an
In Stralsund hat sich Vettel ein Bild davon gemacht, wie bedroht der Schweinswal in der Ostsee wirklich ist. Was unternommen wird, um diese Tiere zu schützen - und mit welchen Folgen für das Ökosystem.
Dazu hat Vettel selbst Hand angelegt: Er hat eine Boje mit Messinstrumenten im Wasser ausgesetzt und sogar bei einer Sektion eines Schweinswal-Jungtiers mitgeholfen, um dessen Todesursache festzustellen.
"Es ist für mich sehr spannend zu hören, wo die Probleme sind und welche Lösungsansätze es gibt", sagt Vettel.
Was genau er in Stralsund erlebt und wen er dort getroffen hat, zeigt das YouTube-Video von Formel1.de.