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Motorsport Formel 1

Wolff-Aussage über Verstappen: George Russell wusste nichts davon ...

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© LAT Images

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff überraschte vor dem Formel-1-Wochenende in Belgien mit einer klaren Ansage: "Die Fahrtrichtung ist, dass wir mit George Russell und Andrea Kimi Antonelli weitermachen wollen. Das ist erste Priorität", sagte der Österreicher dem ORF. Er gehe deshalb nicht davon aus, "dass es große Überraschungen geben wird", so Wolff weiter.

Offiziell ist bei den Silberpfeilen noch nichts festgezurrt: Russell und Antonelli haben noch kein gültiges Arbeitspapier, und in den vergangenen Wochen tauchten immer wieder Gerüchte über Gespräche mit Max Verstappen auf, den Wolff gerne verpflichten würde - dann müsste aber einer der aktuellen Fahrer gehen.

Die aktuellen Aussagen seines Chefs dürften Russell aber diesbezüglich beruhigen, oder? "Nein, nicht wirklich", winkt der Engländer darauf angesprochen ab. Die Aussagen seien eher für die Journalisten gewesen, nicht für ihn selbst. "Für mich hat sich nichts geändert", betont er.

Russell sagt, er habe das Statement überhaupt erst eine Stunde vorher mitbekommen, denn mit seiner Zukunft beschäftige er sich nur an Donnerstagen - "weil ihr mich dann danach fragt", so der Mercedes-Pilot.

Derzeit würden Gespräche weiter laufen, "aber nicht direkt mit mir", sagt Russell, der sich von Mercedes managen lässt - also seinem aktuellen Arbeitgeber.

Russell: Mercedes braucht die besten Fahrer

Ist das nicht ein wenig seltsam? "Das ist natürlich eine etwas besondere Situation", gibt er zu, vertraut Mercedes aber: "Sie hatten immer mein bestes Interesse im Blick. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Aber ich habe keinen Grund, mir Sorgen um meine Zukunft mit Mercedes zu machen."

Und so ist es Russell auch ganz recht: Er will sich nicht stressen und sich aktiv um seine Zukunft kümmern. Er will sich stattdessen einfach auf seine Leistung konzentrieren. "Denn die sichert die letztlich deine Zukunft", sagt er.

"Und mal ehrlich: Was wäre im schlimmsten Fall? Wenn ich meine Leistung bringe, bin ich weiterhin in der Formel 1 und in einem konkurrenzfähigen Auto. Das bringt einen nur wieder zu dem Punkt zurück: Am Ende liegt es an einem selbst. Du kontrollierst dein eigenes Schicksal. Klar, es ist speziell, vom eigenen Team gemanagt zu werden - aber Kimi ist ja in der gleichen Lage."

"Es bringt nichts, deswegen schlaflose Nächte zu haben. Mercedes braucht die besten Fahrer im Auto - und ich glaube, dass ich da ganz vorn mit dabei bin. Ich brauche sie, und sie brauchen mich. So funktioniert das in diesem Sport."

Urlaub auf der gleichen Insel? "Kann vorkommen ..."

Doch warum hat Mercedes dann nicht schon längst Nägel mit Köpfen gemacht? Ist Max Verstappen doch noch eine Gefahr für das Cockpit von Russell? Der Brite selbst war es, der vor einiger Zeit verraten hatte, dass sein Arbeitgeber auch mit dem viermaligen Weltmeister spricht.

Was folgte, war in den drei Wochen Pause eine regelrechte Spionage im Internet. Es wurde geschaut, wo sich Toto Wolff und Max Verstappen aufhalten, und festgestellt, dass ihre beiden Yachten zeitgleich in Sardinien waren - Zufall oder ein geheimes Treffen?

Verstappen hat darauf angesprochen eine klare Antwort: "Also, ich war gerade im Meer schwimmen - keine Ahnung. Und ehrlich gesagt ist mir sowas auch ziemlich egal", winkt er ab.

"Ich war im Urlaub mit meinen Freunden, meiner Familie. Und wenn andere Leute zur selben Zeit auch da sind - ja, sowas kann halt passieren. Ich meine, es gibt mehr Leute auf der Insel als nur mich, Toto und die Familie. Wenn man zur selben Insel fährt, kann das eben vorkommen."

Russell: Gespräche nicht unbedingt für 2026

Doch selbst wenn Wolff und Verstappen wirklich verhandeln, sieht Russell darin kein Problem: "Die meisten Teams sprechen mit den meisten Fahrern - nicht nur mit Blick aufs nächste Jahr, sondern schon über 2027, 2028, 2029. Man plant in der Formel 1 immer Jahre im Voraus", betont er.

Als er damals 2019 bei Williams unterschrieben hatte, sei 2022 schon als Zieljahr für seinen Wechsel zu Mercedes angepeilt gewesen. "Deshalb ist unsere Situation jetzt nichts Ungewöhnliches. Und von meiner Seite aus gibt es keinen Druck - es gibt ja zwei Autos bei jedem Team", so Russell.

"Ich fahre so gut wie nie zuvor, ich habe einen großen Teil des Teams hinter mir. Wenn man sich die Fakten anschaut, würde man sagen: Mein Job ist sicher. Deshalb bin ich nicht besorgt. Wenn ich aufhören würde, Leistung zu bringen - ja, dann müsste ich mir Sorgen machen. Aber ich sollte mir mehr Gedanken um meine Performance machen als um meine Zukunft."

Doch wann ist die Vertragsverlängerung denn jetzt endlich durch? "Ich denke, es muss für beide Seiten passen", sagt der Brite. "Ursprünglich war die Idee, vor der Sommerpause alles zu klären - einfach weil dann alle im Urlaub sind. Aber ob das realistisch ist? Keine Ahnung. Im Moment liegt kein Vertrag auf dem Tisch - also ist es in zwei Wochen wohl eher unwahrscheinlich."

"Aber wie gesagt: Ich habe keinen Druck. Toto und das Team entscheiden, was sie tun wollen - und ich werde dann darauf reagieren."

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