Bach: Sotschi "vor 100 schwersten Tagen"
- Aktualisiert: 30.10.2013
- 11:58 Uhr
- SID
Thomas Bach hat dem Gastgeber Sotschi am Mittwoch eine klare Botschaft auf die Zielgerade zu Winter-Olympia 2014 mitgegeben - die letzten 100 Tage müssen gut genutzt werden.
Sotschi - Thomas Bach hat dem Gastgeber Sotschi am Mittwoch eine klare Botschaft auf die Zielgerade zu Winter-Olympia 2014 mitgegeben. "Wir werden sicherlich beeindruckende Spiele erleben. Aber die kommenden 100 Tage werden die schwersten sein in der Vorbereitung", erklärte der neue Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Mittwoch angesichts etlicher Bauverzögerungen bei dem 38-Milliarden-Euro-Projekt.
Bach, der am Montag in Sotschi zusammen mit Russlands Präsident Wladimir Putin den neuen Hauptbahnhof eröffnet hatte, war auch am Mittwoch dabei, als die ersten freiwilligen Helfer ihre Volontär-Kleidung erhielten - ein Flickenteppich an hellen Farben, dominiert von blau. "Das Wichtigste sind nicht die Uniformen - es sind die Volontäre", meinte Bach, dessen Rede vom russischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, angesichts der wichtigen Aufgabe der 3000 Helfer.
Winterspiele ein russiches Großereignis
Russlands Medien würdigen die ersten Winterspiele im größten Land der Erde, deren Eröffnung am 7. Februar 2014 um 20.14 Uhr erfolgen soll, bereits im großem Umfang. "Sowjetskij Sport" hat längst eine tägliche Rubrik "Olympia spezial" eingerichtet, die Wirtschaftszeitung "wedomosti" brachte am Mittwoch eine Sonderbeilage und eine Doppelseite mit Bildern aller Medaillen seit der Premiere der Winterspiele 1924 in Chamonix/Frankreich.
Eine Zeremonie am Abend in Moskau mit Sportlern, Künstlern und prominenten Gästen sollte dem interessierten Publikum auf einer Großleinwand präsentiert werden.
Viel Kritik an den Ausrichtern
Putin hat den teuersten Winterspielen der Olympia-Geschichte nationale Priorität eingeräumt und sie quasi zur "Chefsache" gemacht. Die Fertigstellung der Anlagen stand zuletzt in Frage. Nachdem vermeintlich illegale Arbeiter abgeschoben worden waren, wurden Arbeitslose aus ganz Russland nach Sotschi beordert. Neben Menschenrechtsverletzungen werden dort Umweltsünden angeprangert. Nach konkreten Drohungen durch den tschetschenischen Terror-Chef Doku Umarow herrscht Angst vor Anschlägen.
Nach dem Wirbel um Russlands Homosexuellen-Gesetzt gab Putin zuletzt allen Schwulen und Lesben erneut eine Wohlfühl-Garantie: "Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass sich Athleten, Fans und Gäste bei den Olympischen Spielen wohl fühlen, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, der Rasse oder der sexuellen Ausrichtung."