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Corona-Spiele in Peking: Global Athlete erhebt Vorwürfe gegen das IOC

  • Aktualisiert: 12.01.2022
  • 16:55 Uhr
  • SID
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© AFP/SID/NOEL CELIS

Die Sportlervereinigung Global Athlete wirft dem IOC vor, die Winterspiele in Peking auf Kosten der Sportlerinnen und Sportler durchzudrücken.

Köln (SID) - Die Sportlervereinigung Global Athlete wirft dem Internationalen Olympischen Komitee vor, die Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) auf Kosten der Sportlerinnen und Sportler inmitten der Omikron-Welle durchzudrücken. Das IOC verletze die Athletenrechte, hieß es in einer Stellungnahme am Mittwoch; es spiele mit der Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler und nehme unfaire Wettbewerbe und Möglichkeiten zur Manipulation in Kauf.

Zudem kritisierte Global Athlete die fehlende Meinungsfreiheit in China und die IOC-Regel 50.2 der IOC-Charta, die es Sportlern verbietet, auf dem Podium oder dem Spielfeld friedlich zu protestieren. "Ohne garantierten Schutz durch das IOC oder die chinesischen Behörden raten wir den Sportlern dringend dazu, sich in China nicht zu Menschenrechtsfragen zu äußern", so die Athleten. Der Fall der Tennisspielerin Peng Shuai zeige das Risiko, sich frei zu äußern.

Die Sicherheit der Athletinnen und Athleten sei, anders als vom IOC behauptet, nicht die erste Priorität für die Inhaber der Spiele. Konkret bemängelt Global Athlete die fehlenden Einzelzimmer in den olympischen Dörfern, fehlende Details zur Quarantäne und fehlende Angaben, wie die Sportler unterstützt werden. Die verpflichtende Verzichtserklärung im Falle einer COVID-Erkrankung war schon vor den Sommerspielen in Tokio Bestandteil der Kritik am IOC.

Sorgen bereitet dem Zusammenschluss der Athleten die undurchsichtige Lage der Coronatests. Es fehle ein unabhängiges System wie bei Dopingkontrollen, um Manipulationen ausschließen zu können. "Sportler haben wenig Grund, der Integrität der Prozesse zu vertrauen", hieß es. Ähnliche Kritik hatte bereits DSV-Alpinchef Wolfgang Maier geübt. Das IOC verweist auf eine internationale Expertengruppe, der auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) vertraut.

Für Global Athlete steht fest: Das IOC handelt bei den engen Zeitplänen in Peking nicht im Sinne der Sportlerinnen und Sportler, sondern im Interesse der Rechteinhaber, die Milliarden investiert haben. Bereits die Qualifikationen seien während der Pandemie zu unflexibel gestaltet worden. Durch die Haltung, die Spiele "um jeden Preis" durchzuführen, sei die Integrität der Wettbewerbe gefährdet. Das IOC äußerte sich am Mittwoch zunächst nicht zu den Vorwürfen.

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