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Anti-Doping-Kampf

Dopingfahnder Younger: Anti-Doping-Kampf wird sich ändern

  • Aktualisiert: 16.02.2018
  • 16:40 Uhr
  • SID
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© AFPSIDLUKAS BARTH

Der Chef-Ermittler der WADA, Günter Younger, glaubt an eine veränderte Strategie im Kampf gegen Sportbetrüger.

Köln - Der Chef-Ermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Günter Younger, glaubt an eine veränderte Strategie im Kampf gegen Sportbetrüger.

"Ich denke, Herr Bach (IOC-Präsident Thomas Bach, Anm. d. Red.) wird sicherlich den zukünftigen Anti-Doping-Kampf mit den Erkenntnissen, die wir aus den Ermittlungen gewonnen haben, auch etwas anders gestalten", sagte Younger im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Man merkt das bereits in den einzelnen Antidoping-Organisationen, dass mehr und mehr auch ehemalige Polizisten rekrutiert werden, um Ermittlungskompetenzen zu stärken. Es gibt ein anderes Denken im Sport als vor drei Jahren."

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NOK derzeit suspendiert

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Vierter in der Qualifikation: Andreas Wellinger
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Wellinger Vierter in der Quali auf der Großschanze

Normalschanzen-Olympiasieger Andreas Wellinger hat in der Qualifikation zum zweiten olympischen Skispringen einen guten vierten Platz belegt.

  • 16.02.2018
  • 15:02 Uhr

Der Deutsche war Mitglied der IOC-Kommission, die die russischen Sportler überprüfte, bevor diese eine Einladung zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang bekamen. Das russische NOK ist derzeit suspendiert, bestimmte russische Sportler gehen als "Olympische Athleten aus Russland" unter neutraler Flagge und Hymne an den Start.

"Dank unseres Systems, mit dem wir die Athleten herausgefiltert haben, gegen die wir irgendwelche Beweise oder Verdächtigungen haben, habe ich auch nichts dagegen, wenn eine Medaille gewonnen wird", sagte Younger: "Es sind natürlich viele Favoriten gesperrt, die verdächtig waren. Aber wie viele Medaillen am Ende dort stehen, interessiert mich als Ermittler weniger."

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"Haben aus Ermittlungen gegen Russland gelernt"

Younger hofft, dass das aufgedeckte Dopingsystem in Russland ein Einzelfall ist. "Wir sind jedoch vorbereitet, wir haben aus den Ermittlungen gegen Russland gelernt, wie so ein System aufgebaut werden kann. Nun stecken wir Energie in die Gewinnung von Informanten, weil die vor Ort am ehesten uns sagen können, was los ist", betonte er. 

Ein wichtiger Baustein im Anti-Doping-Kampf seien auch weiterhin Whistleblower. "Wir wollen uns nicht nur auf das Testen beschränken, sondern auch auf die menschliche Ressource zurückgreifen: Informanten und Vertrauenspersonen zu gewinnen, die einen Einblick haben und uns darauf hinweisen können, worauf wir schauen müssen", sagte er.