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Hörmann zu CAS-Urteilen: "Schlag ins Gesicht des sauberen Sports"

  • Aktualisiert: 01.02.2018
  • 13:45 Uhr
  • SID
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© AFPSIDJUNG YEON-JE

Präsident Alfons Hörmann hat die Aufhebung der Urteile gegen 28 russische Athleten als "Schlag ins Gesicht des sauberen Sports" bezeichnet.

Köln (SID) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat die Aufhebung der Urteile gegen 28 russische Athleten durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS als "Schlag ins Gesicht des sauberen Sports" bezeichnet. Die Entscheidung zeige erneut, wie schwierig es sei, "harte und verdiente Sanktionen im Anti-Doping-Kampf vor Gericht durchzusetzen", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. 

Hörmann hält das Urteil für "höchst unbefriedigend", weil damit das "nachweislich vorhandene und völlig inakzeptable staatliche Dopingsystem in Russland nicht in der gebotenen Härte" bestraft werden könne. Die Tatsache, dass nicht einmal die individuellen Sperren zahlreicher Sportler juristisch haltbar scheinen, lege "bedauerlicherweise" auch den Schluss nahe, dass der vielfach geforderte Komplett-Ausschluss der russischen Mannschaft keinesfalls juristisch durchsetzbar gewesen wäre, ergänzte Hörmann. Allerdings hatte der CAS betont, allein die Einzelfälle betrachtet zu haben.

Hörmann hofft trotzdem, dass keiner der betroffenen russischen Athleten an den Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) teilnehmen wird. "Wir halten es für richtig, dass das IOC im Sinne eines harten Anti-Doping-Kampfes trotz der Entscheidung des CAS auf sein Hausrecht verweist und hoffen sehr, dass es sich als juristisch durchsetzbar erweist, die bisher gesperrten Athleten nicht nach Pyeongchang einzuladen", sagte Hörmann: "Es wäre fatal, wenn diejenigen, die in Sotschi nachweislich manipuliert haben, nun die fair agierenden Sportler auch in Pyeongchang erneut um die Früchte ihrer jahrzehntelangen Arbeit bringen."

Hörmann fürchtet nun eine "lang anhaltende juristische Auseinandersetzung mit jahrelangen Unklarheiten auch für die Athleten, die rückwirkend für Sotschi noch in die Medaillenränge aufsteigen müssten". Das sei eine "wirklich schlechte Nachricht für den Weltsport" und zeige, dass "solche Dinge wie in Russland eben von vornherein durch mehr Professionalität bei der WADA unterbunden werden müssen".

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