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Märtens: Abwägen, ob sich Olympia in Deutschland lohnt
In Paris erlebte Lukas Märtens ein olympisches Spektakel mit goldener Krönung, ein kritikloser Verfechter von Sommerspielen im eigenen Land ist der Schwimmer deshalb aber nicht geworden. Den "Ausnahmezustand" habe er in Paris "selber mitbekommen", sagte Märtens im Interview mit RTL/ntv: "Da wurden alle Hebel in Gang gesetzt, dass da alles stimmt, dass da alles möglichst schick gemacht wird, dass da alles gut aussieht."
Die Frage sei aber, "was danach mit den Sportstätten passiert", ergänzte Märtens. Die seien bei vielen Olympischen Spielen "verfallen", marode und nicht weiter genutzt worden. "Man benötigt sehr viel Geld, was ja auch nicht immer so locker sitzt", sagte der 23-Jährige: "Von daher gilt es abzuwägen, ob es sich lohnt."
Märtens hatte 2024 in Paris über 400 m Freistil als erster deutscher Beckenschwimmer seit 36 Jahren Gold gewonnen, mittlerweile hält er den Weltrekord über die Strecke (3:39,96 Minuten). Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) plant eine Olympiabewerbung für die Jahre 2036, 2040 oder 2044. Berlin, München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr interessieren sich für die Ausrichtung und werben in ihren Konzepten mit nachhaltigen Lösungen.
"Olympische Spiele sind immer ein riesiges Event für den Sportler, vor allem im eigenen Land. Das wäre das Größte überhaupt, keine Frage. Aber es muss halt auch ringsherum infrastrukturell alles passen", sagte Märtens, der "auch die Kritiker verstehen" kann.