Nach Olympia-Verschiebung: Wasserball-Bundestrainer "zwischen Baum und Borke"
- Aktualisiert: 25.03.2020
- 13:07 Uhr
- SID
Nach Verlegung der Olympischen Spiele auf 2021: Wasserball-Bundestrainer Hagen Stamm macht seine Zukunft von den Entscheidungen seiner Spieler abhängig.
Köln - Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 macht Hagen Stamm seine Zukunft als Wasserball-Bundestrainer von den Entscheidungen seiner Spieler abhängig. "Ich habe große Angst, dass drei, vier Leistungsträger ihre Nationalmannschaftskarriere wie angedacht beenden.
Denn der Frust ist sehr groß", sagte der 59-Jährige dem SID. Wenn es so käme, "dann sollten wir lieber an den Strand Zelten fahren".
Stamms Vertrag mit dem DSV läuft Ende des Jahres aus
Stamm war Ende 2016 nach vier Jahren Pause noch einmal als Bundestrainer eingesprungen, um die Wasserballer zu Olympia 2020 zu führen.
Danach wollte "Mister Wasserball", der als Spieler Europameister war und Olympia- und WM-Bronze errang, endgültig aufhören, sein Vertrag mit dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) läuft Ende des Jahres aus.
"Ich bin im luftleeren Raum - zwischen Baum und Borke, um im Bild der Familie Stamm zu bleiben", sagte er.
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Kapitän Julian Real wird wohl weitermachen
Kandidaten für den Rücktritt aus der Nationalmannschaft sind unter anderem sein Sohn Marko (31), Tobias Preuss (31) und Dennis Eidner (30). Kapitän Julian Real (30) deutete schon an, dass er wohl weitermachen werde. "Einige haben sich beruflich schon neu orientiert", berichtete Stamm, ohne Namen zu nennen.
Der Bundestrainer hofft, sie umstimmen zu können: "Ein Jahr ist bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren relativ wenig.
Und die Sportzeit ist die schönste im Leben." Offen ist, wie und wann es mit Wasserball weitergeht, die Hallen sind geschlossen, die Bundesliga ist ausgesetzt.
Stamm sorgt sich um wirtschaftliche Folgen
Sorgen bereiten Stamm auch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Er betreibt einen Fahrrad-Großhandel in Hoppegarten mit 200 Beschäftigten. "Meine Firma braucht mich zu 100 Prozent, da liegt sehr viel im Argen", sagte er.
Außerdem müsste mit dem DSV über eine Vertragsverlängerung und zusätzliche Kosten in einer weiteren Vorbereitung gesprochen werden.
Die deutschen Wasserballer hatten sich intensiv auf das Olympia-Qualifikationsturnier in Rotterdam vorbereitet, das kurzfristig abgesagt wurde. Bei der WM 2019 hatten sie den Sprung ins Viertelfinale geschafft.
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