Olympia 2022
Olympia 2022: Alexandra Trusova sorgt für Eklat - "Hasse diesen Sport"
- Aktualisiert: 18.02.2022
- 13:36 Uhr
- ran.de
Das Drama im russischen Eiskunstlauf setzt sich fort. Nach dem Dopingverdacht bei der erst 15-jährigen Kamila Valieva, die dem Druck bei der Kür nicht standhalten kann und nur Vierte wird, sorgt ihre Landsfrau Alexandra Trusova nach dem Gewinn der Silbermedaille für den nächsten Eklat im russischen Team.
München - Der Auftritt dürfte in die Olympia-Geschichte eingehen. Leider in der Kategorie "Skandale".
Trotz ihrer historischen fünf Vierfachsprünge verpasste die russische Eiskunstläuferin Alexandra Trusova bei der Kür die olympische Goldmedaille um fünf Punkte. Ihren Unmut über die Entscheidung der Punktrichter zeigte die 17-Jährige, die in Tränen ausbrach, unmittelbar nach ihrem Lauf. "Das ist unmöglich! Unmöglich! Sie können das nicht so machen!"
Doch damit nicht genug.
Besonders, dass sie ihrer scheinbar ungeliebten Konkurrentin und Trainingspartnerin Anna Shcherbakova unterlag, machte Trusova zu schaffen. Die Silbermedaillengewinnerin verweigerte zunächst sogar die Teilnahme an der Siegerehrung. "Ich werde nicht (zur Siegerehrung) gehen, ich will nicht gehen", sagte Trusova mehrfach.
"Ich hasse diesen Sport"
Nach Minuten des Wartens fand die Zeremonie doch noch statt. Ihrem Trainer Sergei Dudakov machte sogar sie deutlich, dass sie nie wieder auf das Eis zurückkehren möchte.
"Niemals, ich hasse diesen Sport! Ich werde nie wieder auf das Eis gehen!" Ob Absicht oder nicht, auf Bildern der Siegesfeier ist relativ deutlich zu erkennen, wie die frustrierte 17-Jährige den linken Mittelfinger in die Kameras hielt.
Auf der anschließenden Pressekonferenz relativierte Trusova ihren Wutausbruch dann aber wieder ein wenig. "Das waren nur Emotionen. Ich werde später entscheiden, was ich in Zukunft mache."
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Ein Drama in drei Akten
Es war nicht das erste Mal, dass die russischen Eiskunstläuferinnen für Aufsehen bei den Olympischen Winterspielen 2022 sorgten.
Bereits im Vorfeld der Spiele soll die erst 15-jährige Kamila Valieva positiv auf das Stimulans Trimetazidin getestet worden sein und damit gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen haben. Nach dem Teamwettbewerb, in dem Valieva noch Gold gewann, erhärtete sich der Dopingverdacht nach einer positiven A-Probe. Dennoch startete sie im Einzel, da die Untersuchung der B-Probe noch ausstand.
Trotz der widrigen Umstände trat die Gold-Favoritin bei der Kür an und zerbrach am Druck. Sie stürzte mehrfach auf dem Eis und brach anschließend in Tränen aus. Von Mitgefühl war bei ihrer Trainerin Eteri Tutberidze allerdings nichts zu merken. Stattdessen schnauzte sie Valieva vor der Weltöffentlichkeit an. "Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Erkläre mir das! Nach dem Axel hast du es aus den Händen gegeben!"
Wie es in Zukunft für die Trainingspartnerinnen im Eiskunstlauf weitergeht, ist derzeit völlig offen. Im März findet die Weltmeisterschaft im französischen Montpellier statt. Bis dahin wird sich vermutlich zeigen, ob Trusova ihre Karriere fortsetzt und ob Valieva wegen Dopings gesperrt wird.
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