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Traum knapp verpasst

Olympia 2024: Hockey-Männer verpassen Gold - bittere Niederlage im Penalty-Schießen

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Trotz großem Kampf hat es nicht gereicht. Die deutschen Hockey-Männer müssen sich im Finale um Gold den Niederlanden geschlagen geben - die Entscheidung fällt im Shootout. Ein Eklat nach dem Penalty-Schießen erhitzt die Gemüter.

Drama im Shootout, der Kampf um Gold ist verloren: Die deutschen Hockey-Männer sind bei den Olympischen Spielen kurz vor ihrem großen Ziel in einem Final-Krimi brutal gestoppt worden. Die Weltmeister unterlagen in einer Neuauflage des olympischen Endspiels von 2012 den Niederlanden mit 1:3 im Penaltyschießen.

In London hatte sich Deutschland vor zwölf Jahren zum vierten und bislang letzten Mal zum Champion gekrönt - in Paris scheiterte das DHB-Team nun auf den letzten Metern, es blieb bei Silber.

1:1 (0:0) hatte es nach 60 intensiven Minuten gestanden. Thies Prinz (50.) glich im Stade Olympique Yves-du-Manoir für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) noch aus, nachdem Thierry Brinkman (46.) Oranje in Führung gebracht hatte. Im Shootout hielt Jean-Paul Danneberg dann zwei Versuche, doch einzig Justus Weigand traf für das deutsche Team.

Damit starb die Hoffnung auf das fünfte deutsche Olympia-Gold nach 1972, 1992, 2008 und 2012. Immerhin: Deutschland fährt nach einem vierten Platz in Tokio 2021 wieder mit Edelmetall im Gepäck nach Hause.

Nach dem Shootout kam es noch zu einem wilden Handgemenge zwischen Niklas Wellen und zahlreichen niederländischen Spielern. Telgenkamp, der den letzten Penalty verwandelt hatte, provozierte Torhüter Danneberg mit einer Fingergeste nach seinem goldenen Treffer. Die erhitzten Gemüter beruhigten sich jedoch schnell wieder.

Auslöser der Szene waren offenbar Aussagen von Danneberg im Vorlauf des Finals gewesen. Danneberg hatte über den Erzrivalen gesagt: "Die Holländer haben richtig Angst.“

"Ich finde es ein bisschen fragwürdig. Wenn man Gold gewinnt, würde ich zu meinen Jungs gehen und feiern“, sagte Tom Grambusch zu der Vermutung: "Es gab vorher ein, zwei Kommentare, die nicht schlimm waren, die dazugehören. Dass das so ausartet, das ist unschön."

"Das ist das unsportlichste Verhalten, das ich in meinem Leben von einem Gewinner je gesehen habe", echauffierte sich Wellen. Ähnlich deutlich wurde Danneberg selbst. "Das war das Respektloseste, was ich je erlebt habe im Sport. Ich weiß gar nicht, wie man so ein schlechter Gewinner sein kann. Es ist der schönste Moment in seinem Leben, und er wird dafür bei der Siegerehrung ausgebuht."

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Silber großartig, aber "wir wollten Gold"

Die erste Medaille seit Bronze 2016 in Rio war der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) schon mit dem Finaleinzug in Paris sicher, doch Kapitän Mats Grambusch und Co. verfolgten von Anfang an das Maximalziel. Silber zu haben sei "ein ganz, ganz großartiges Gefühl" hatte der 31-Jährige erklärt: "Aber wir wollen Gold."

Die hohen Ambitionen hatte Deutschland schon vor dem finalen Showdown um den Titel mit sechs Siegen aus sieben Spielen untermauert und dabei auch die Niederlande in der Vorrunde bezwungen (1:0).

Vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz und DOSB-Präsident Thomas Weikert, die sich unter den rund 15.000 Zuschauern befanden, war die Mannschaft von Bundestrainer Andre Henning von Beginn an präsent in den Zweikämpfen. Es entwickelte sich eine intensive Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams wenig zuließen. Deutschland fand kaum Lücken, Christopher Rühr fasste sich schließlich ein Herz und startete durch. Der Stürmer wurde jedoch zu Fall gebracht, aus der anschließenden Strafecke konnte das DHB-Team kein Kapital schlagen (25.).

Auch nach der Halbzeitpause neutralisierten sich die Mannschaften über weite Strecken, Jean-Paul Danneberg zeigte sich bei den wenigen Schüssen auf sein Tor zunächst hellwach. Auf der anderen Seite scheiterte auch Niklas Wellen an dem niederländischen Keeper Pirmin Blaak (42.). So ging es torlos ins letzte Viertel, dann ging die Niederlande jedoch gleich in Führung.

Prinz brachte das DHB-Team nach einer eigentlich verunglückten Strafecke mit einem platzierten Schuss zurück ins Spiel - doch im Shootout bewies Oranje die stärkeren Nerven.

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