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Niedriger Cortisol-Wert bei Thurau: Team führt Entzündung als Grund an

  • Aktualisiert: 13.06.2016
  • 12:05 Uhr
  • SID
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Den niedrigen Cortisol-Wert des deutschen Radprofis Björn Thurau hat dessen Team mit der ärztlichen Behandlung einer Entzündung begründet.

München (SID) - Den niedrigen Cortisol-Wert des deutschen Radprofis Björn Thurau (27) bei der Etappenfahrt Critérium du Dauphiné hat dessen belgischen Team Wanty-Groupe Gobert mit der ärztlichen Behandlung einer Entzündung begründet. Der Sohn des deutschen Ex-Stars Dietrich Thurau und sein italienischer Wanty-Kollege Enrico Gasparotto (34) waren nach freiwilligen Tests der Team-Vereinigung MPCC vor dem Schlussabschnitt aus dem Rennen genommen und mit einer Schutzsperre von mindestens acht Tagen belegt worden.

Die Werte der beiden Fahrer werden in den kommenden Tagen ärztlich überwacht. Erst wenn sie im Normbereich liegen, dürfen Thurau und Gasparotto, der im April das Amstel Gold Race gewann, wieder an den Start gehen. "Es könnte bei Thurau eine Knieverletzung sein", sagte Wanty-Sportdirektor Hilaire Van der Schueren der belgischen Zeitung Het Nieuwsblad.

Niedrige Cortisol-Werte können die Einnahme eines Corticoid-Medikamentes anzeigen, bedeuten aber nicht zwangsläufig einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Vorschriften. Sie können auch eine Folge von Ermüdung, Krankheit oder einer Infektion sein. Die selbst auferlegten Regeln der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC) sind diesbezüglich ohnehin strenger als die des Weltverbandes UCI oder der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.

Kurz vor der Tour de France 2015 hatte es einen ähnlichen Fall gegeben, der den Niederländer Lars Boom aus dem Team Astana betraf. Auch bei ihm waren zu niedrige Cortisol-Werte festgestellt worden, er machte ein Asthmamittel dafür verantwortlich. Nach MPCC-Regeln hätte Boom nicht bei der Tour starten können, Astana verweigerte sich dem jedoch und wurde im September 2015 von der Vereinigung ausgeschlossen.

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