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Rennen in Kanada: Israel-Premier Tech ohne Landesname am Start
Das Team Israel-Tech Premier geht mit seinen Radprofis bei den kanadischen World-Tour-Rennen am Freitag in Québec und 48 Stunden später in Montréal in Trikots ohne Hinweise auf seine Heimat an den Start. Als Reaktion auf die wiederholten Anfeindungen und Übergriffe durch propalästinensische Aktivisten bei der laufenden Vuelta in Spanien tritt die Mannschaft bei beiden Wettbewerben unter dem Kürzel IPT an.
Nach Angaben von Renndirektor Joseph Limare ging die Initiative zur vorübergehenden Umbenennung vom Team selbst aus. "Sie baten uns, alles zu entfernen, wo das Wort Israel vorkommt", sagte Limare.
Wie in Spanien sollen radikale Sympathisanten der Palästinenser vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges laut kanadischer Medien auch in Québec und Montréal Proteste gegen die Fahrer der israelischen Mannschaft planen. Die Organisatoren der Rennen und die zuständigen Behörden der beiden Rennschauplätze betonten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass alle notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit von IPT-Profis und auch der Öffentlichkeit ergriffen würden.
Bei der Vuelta hatte das von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu öffentlich unterstützte Team des israelisch-kanadischen Milliardärs Sylvan Adams bereits am vergangenen Wochenende auf die Störmanöver gegen seine Profis reagiert. Dabei wurde der Schriftzug "Israel" von den Trikots entfernt, nachdem der Stall zuvor schon den Namen seines Heimatlandes auf Teamfahrzeugen und Mannschaftsoutfits wie Trainingsanzügen unkenntlich gemacht hatte.
Das Team, das nach Vorstellungen von Adams als Botschafter Israels fungiert, nannte seine Vorgehensweise eine Maßnahme "zur Sicherheit unserer Fahrer und des gesamten Feldes angesichts der gefährlichen Natur mancher Proteste". Eine offizielle Änderung des Teamnamens Israel-Premier Tech erfolgte bis zum Donnerstag nicht.