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112. Tour de France: Vorschau auf die 8. und 9. Etappe
8. Etappe: Saint-Méen-le-Grand - Laval Espace Mayenne (171,4 km)
Nach den qualvollen letzten Etappen über die Hügel der Normandie und Bretagne erhalten die Sprinter bei der Tour de France wieder ihre Chance. Die 171,4 km des achten Teilstücks von Saint-Méen-le-Grand nach Laval sind insgesamt eher flach, dennoch müssen 1700 Höhenmeter bezwungen werden, auch zum Ziel geht es bergauf. Trotzdem wäre alles andere als ein Massenspurt eine Überraschung.
Nach dem ersten Drittel der Tour rechnen sich auch die deutschen Sprinter Pascal Ackermann und Phil Bauhaus wieder Außenseiterchancen aus. Bauhaus hatte bereits auf der dritten Etappe mit Rang drei überrascht. Im Mittelpunkt stehen die favorisierten Stars Jonathan Milan, Tim Merlier und Biniam Girmay.
In Laval endeten bisher zwei Tour-Etappen. Zuletzt siegte dort 2021 Tadej Pogacar im Einzelzeitfahren.
9. Etappe (Sonntag, 13. Juli): Chinon - Châteauroux (174,1 km)
Die letzte echte Flachetappe der 112. Tour de France führt ins Zentrum der Grande Nation und ist eine Hommage an Mark Cavendish, den größten Etappenjäger in der Geschichte des Rennens. Die 174,1 km lange neunte Etappe führt von Chinon ins Département Indre, wo der Tagessieger in der Sprinterhochburg Châteauroux gekürt wird.
Zum fünften Mal macht Frankreich-Rundfahrt Halt in Châteauroux, zum fünften Mal dürfte die Etappe in einem Massensprint enden. Bislang hat der 45.000-Einwohner-Ort - 2024 Gastgeber der Schützenwettberwerbe der Olympischen Spiele in Paris - trotzdem lediglich zwei Fahrer siegen sehen.
Der Italiener Mario Cipollini gewann bei der Premiere 1998, zehn Jahre später feierte der Brite Cavendish hier seinen ersten von 35 Tour-Tageserfolgen. 2011 und 2021 fügte er in Châteauroux weitere Erfolge für seinen Etappenrekord hinzu, die Zielgerade auf der Avenue de La Châtre wurde zu seinen Ehren in die Avenue Cavendish verwandelt.
Die Überführungsetappe hat keine gewerteten Anstiege, dennoch müssen insgesamt 1400 Höhenmeter genommen werden. Potenzielle Ausreißer dürften dennoch nicht durchkommen. Den deutschen Sprintern Phil Bauhaus und Pascal Ackermann bietet sich so eine weitere Chance auf einen Etappensieg.
Chinon ist ein neuer Punkt auf der Tour-Karte. Der Ort ist bekannt für die beeindruckende Ruine der Burg Chinon.