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Frust vor EM-Heimspiel: Deutsche Sorgen ums 7er-Rugby
Die ganz große Vorfreude will bei Clemens von Grumbkow diesmal nicht aufkommen. Sportlich geht es für die deutsche 7er-Rugby-Nationalmannschaft beim zweiten und letzten Turnier der Europameisterschaft ab Freitag in Hamburg um kaum noch etwas, der Traum vom Titel ist nach der Enttäuschung von Makarska frühzeitig geplatzt - und auch die letzten Entscheidungen des Weltverbands ließen den Bundestrainer frustriert zurück.
"Wir haben eine gesamte Generation gebraucht, um uns an dieses Niveau heranzuspielen", sagte von Grumbkow im SID-Interview mit Blick auf die Weltserie, dessen Teilnehmerfeld von World Rugby verkleinert wurde: "Natürlich ist es sehr, sehr enttäuschend. Wenn man acht Jahre darauf hinarbeitet, immer knapp scheitert und in dem Jahr, in dem man es schafft, die Teilnehmerzahl reduziert wird."
Wenige Tage vor dem entscheidenden Qualifikationsturnier Anfang Mai in Los Angeles hatte World Rugby den Modus der Weltserie zum wiederholten Male geändert. Statt zwölf Mannschaften spielen nun nur noch acht in der Top-Liga. Für die deutsche Auswahl, die seit Jahren um den Aufstieg kämpft und schon bei der letzten Verkleinerung betroffen war, war damit die erste Division nicht mehr zu erreichen, immerhin wurde es letztendlich die neu geschaffene zweite.
Auch die Weltmeisterschaft, für die sich das "Wolfpack" 2022 erstmals qualifizieren konnte, wird es in ihrer bisherigen Form nicht mehr geben. "Man hat das Gefühl, sie wissen nicht wirklich, was sie mit dem 7er-Rugby machen wollen", sagte von Grumbkow. Die olympische 7er-Rugby werde augenscheinlich als Konkurrenz zum traditionellen 15er gesehen.
Dabei habe das Siebener eigentlich "alles, was die jungen Leute anzieht: Es ist kurz, es gibt viel Action, es gibt Party, viele Punkte", sagte von Grumbkow. Auch in diesem Jahr werden wieder verkleidete Fans ins Stadion am Eidelstedter Steinwiesenweg pilgern und für ausgelassene Stimmung sorgen.
"Wir freuen uns immer sehr auf die Heimturniere, auch wenn die Saison jetzt echt lang war", sagte von Grumbkow: "Es ist eine sehr gute Werbung für unseren Sport." Als Ziel gibt der 41-Jährige aus Leimen, der sich das Amt des Bundestrainers mit dem Spanier Pablo Feijoo teilt, Gesamtrang drei aus.
Nach Platz fünf im kroatischen Makarska benötigt Deutschland dafür eine Topplatzierung. In der Vorrunde trifft der Europameister von 2019 auf Tschechien (Freitag, 13.28 Uhr), Schweden (Freitag, 18.18 Uhr) und Spanien (Samstag, 13.28 Uhr/alle Sportdigital). Am Sonntag geht es um die Endplatzierungen.