Federer - der "Prinz von Dubai"
- Veröffentlicht: 02.03.2014
- 16:58 Uhr
- SID
Roger Federer hat beim ATP-Turnier in Dubai den 78. Titel seiner Karriere gewonnen - damit liegt er in der ewigen Bestenliste hinter Ivan Lendl und Jimmy Connors auf Platz drei. Überhaupt scheint der Schweizer und ehemalige Weltranglisten-Erste in den vergangen Wochen wieder auf dem Weg zu alter Stärke zu sein.
Dubai - Der "Prinz von Dubai" lächelte. Glücklich sei er, sagte Roger Federer, sehr, sehr glücklich. Das 3:6, 6:4, 6:3 im Finale gegen den Tschechen Tomas Berdych war der sechste Sieg der langjährigen Nummer eins in Dubai und sein erster Titel seit den Gerry Weber Open im Juni 2013 in Halle/Westfalen. "Ich bin wirklich zufrieden", sagte Federer noch, und das sanfte Lächeln wollte gar nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden: "Ich spiele wieder richtig gutes Tennis."
Finale in Brisbane, Halbfinale bei den Australian Open und nun der Sieg in Dubai, wo er in der Runde der letzten Vier den Weltranglisten-Zweiten Novak Djokovic bezwungen hatte - Roger Federer ist fast wieder der Alte. Nach einem für seine Verhältnisse enttäuschenden Jahr 2013, in dem er bis auf Halle kein einziges Turnier gewann, zeigt Federer seit Wochen wieder das Tennis, das ihn zu einem der Größten in der Geschichte seines Sports machte.
Dubai ist Federers 78. Titel seiner Karriere
In Dubai holte er den 78. Titel seiner Karriere, das bedeutet Rang drei in der "ewigen" Bestenliste hinter Ivan Lendl (109) und Jimmy Connors (94), aber vor John McEnroe (77), den er in Dubai überflügelte. Auch Connors ist für Federer durchaus noch in Reichweite, zwar ist der Schweizer schon 32, doch ans Ende der großen Karriere verschwendet der "Maitre" keinen Gedanken: "Tennis ist ein mentaler Sport. Wenn man davon überzeugt ist, dass man gewinnen kann, dann gewinnt man auch."
Einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg Federers, dessen Ehefrau Mirka in Kürze das dritte gemeinsame Kind erwartet, hat Altmeister Stefan Edberg. "Schon in unserer ersten gemeinsamen Trainingswoche Anfang des Jahres in Dubai haben wir gemerkt, dass es passt", berichtete Federer: "Stefan meinte, er habe ein paar gute Ideen. Ich freue mich darauf, zu hören, was er zu sagen hat."
Die Zusammenarbeit mit Edberg passt
Der Einfluss des sechsmaligen Grand-Slam-Champions aus Schweden war bereits in Melbourne zu erkennen. Federer suchte verstärkt den Weg ans Netz, spielte inspiriert wie lange nicht mehr. "Er muss sein Spiel mehr variieren", hatte Edberg gefordert. Die ersten Resultate ließen nicht lange auf sich warten.
Das mag allerdings auch daran liegen, dass Federer sich auf dem Platz wieder wohl fühlt, dass die Leichtigkeit in sein Spiel zurückgekehrt ist. "Weil ich körperlich wieder so gut drauf bin, kann ich mir Taktiken überlegen. Ich kann entscheiden, wie offensiv oder defensiv ich spielen will. Ich habe wieder alle Möglichkeiten", sagte er. Dubai war sein erster Titel seit acht Monaten. Auf den nächsten will der "Fed-Express" nicht so lange warten.