"Freundschafts-Spiel" zwischen Haas und Federer
- Aktualisiert: 11.03.2014
- 16:53 Uhr
- SID
Das Achtelfinale in Indian Wells zwischen Tommy Haas und Roger Federer ist ein Duell zweier befreundeter Tennis-Oldies. Währenddessen nimmt Titelverteidiger Rafael Nadal seine überraschende Pleite gelassen.
Indian Wells - Für Tommy Haas sind Matches gegen Roger Federer immer noch etwas ganz Besonderes. Auf der anderen Seite des Netzes steht dann nicht nur der große Maestro und Grand-Slam-Rekordsieger, sondern auch ein Trainingspartner und guter Freund der Familie. "Gegen Roger fällt es mir schon schwerer, die Faust zu ballen oder über den Platz zu brüllen", hat Haas vor ein paar Monaten mal erzählt. Und das will bei einem Heißsporn wie ihm schon etwas heißen.
Am Mittwoch ist es im Achtelfinale des mit 6,17 Millionen Dollar dotierten Turniers in Indian Wells mal wieder so weit. Der bald 36-jährige Haas, Nummer zwölf der Welt, fordert rund 200 Kilometer nordöstlich seiner Wahlheimat Los Angeles den Ranglisten-Achten Federer (32) zum Duell der "Golden Oldies".
Konzentration aufs Wesentliche
Auch der Schweizer wird sich gegen seinen "Kumpel Tommy" wieder zwingen müssen, "auf dem Platz nicht zu nett zu sein". Man ist sich sympathisch. Es menschelt zwischen den Familienvätern Federer (zwei Töchter) und Haas (eine Tochter), die in den vergangenen Tagen vor der malerischen Kulisse der kalifornischen Wüste trainierten und in den Pausen immer wieder angeregt plauderten.
Der gebürtige Hamburger bezwang in der dritten Runde des Hartplatzturniers den Japaner Kei Nishikori 7:6 (7:3), 6:2, während Federer sich gegen den Russen Dimitri Tursunow mit 7:6 (9:7), 7:6 (7:2) durchsetzte. Haas ist der letzte im Feld verbliebene deutsche Profi.
15 mal duellierte sich Haas bereits mit der langjährigen Nummer eins. Dreimal gewann der Davis-Cup-Spieler, zuletzt 2012 beim Rasen-Turnier in Halle/Westfalen.
Dagegen verpassten die Titelverteidiger Rafael Nadal und Maria Scharapowa überraschend das Achtelfinale des "Mini-Slams" im Coachella-Tal. US-Open-Sieger Nadal unterlag dem Ukrainer Alexander Dolgopolow 3:6, 6:3, 6:7 (5:7) und zeigte dabei ungewohnte Schwächen im Spiel von der Grundlinie.
Nadal: "Es ist nur eine Niederlage"
Seit 2006 hatte der 27-jährige Spanier beim "Mini-Slam" in Indian Wells mindestens das Halbfinale erreicht, 2007, 2009 sowie 2012 gewann er. "Es ist kein Drama, es ist nur eine Niederlage", sagte Nadal und gab sich trotz aufkommender Gerüchte über neuerliche Rückenbeschwerden gelassen: "Ich werde jetzt ein paar Tage Pause machen und mich mental auf das Turnier in Miami vorbereiten."
Auch die an Position vier gesetzte Russin Scharapowa (26) erlebte beim größten Turnier unterhalb der Grand-Slam-Ebene ein Debakel. Die bestverdienende Sportlerin der Welt scheiterte mit 3:6, 6:4, 5:7 an der Qualifikantin Camila Giorgi (Italien), die in der ersten Runde bereits Fed-Cup-Spielerin Andrea Petkovic (Darmstadt) ausgeschaltet hatte. Die 1,88 Meter große Scharapowa leistete sich 58 unerzwungene Fehler und ließ 14 Breakchancen der 20 Zentimeter kleineren Giorgi zu. "Nein, das war nicht mein bester Tag", sagte Scharapowa, die ehemalige Nummer eins der Welt. Auch der schottische Wimbledonsieger Andy Murray zeigte sich beim 6:7 (2:7), 6:4, 6:4 gegen Jiri Vesely (Tschechien) weit von seiner Topform entfernt.
Haas hatte sich vor dem Match gegen Nishikori wegen seiner anhaltenden Schulterprobleme noch kritisch geäußert. Seine malade Schulter sei "eine tickende Zeitbombe", hatte der ehemalige Weltranglisten-Zweite bei ran.de gesagt. Mit Medikamenten und dem Adrenalin während eines Matches gehe es, sagte Haas: "Vielleicht brauche ich mehr Spritzen." Er mache zudem "keinen Kernspin mehr, weil ich gar keine schlechten Nachrichten hören will".