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French Open

French Open - Drama in Paris: Carlos Alcaraz siegt nach Traum-Comeback gegen Jannik Sinner

  • Aktualisiert: 08.06.2025
  • 22:18 Uhr
  • SID

In einem Finale für die Geschichtsbücher dreht Carlos Alcaraz gegen Jannik Sinner einen 0:2-Rückstand und gewinnt erneut die French Open.

Carlos Alcaraz sank nach 5:29 Stunden für die Ewigkeit restlos erledigt und überwältigt von Glück auf dem Court Philippe Chatrier zu Boden. Dann fiel er Jannik Sinner in die Arme, mit dem er sich im Finale der French Open ein Jahrhundert-Match geliefert hatte.

"Es ist ein Privileg, den Court mit Dir zu teilen. Es ist eine Ehre, mit Dir Geschichte geschrieben zu haben. Du bist eine Inspiration für mich", sagte Comeback-König Alcaraz zu seinem Rivalen, nachdem er wie im Vorjahr nach einem Drama in fünf Akten den Titel in Roland Garros geholt hatte.

Nach einem 4:6, 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (10:2) im längsten Endspiel der French-Open-Geschichte drückte Andre Agassi, ebenfalls ein Meister der irrwitzigen Wendungen, dem Spanier den legendären Musketier-Pokal in die Hände. Alcaraz hatte zwölf Monate im Endspiel gegen Alexander Zverev triumphiert, nun gewann er ein schier unfassbares Duell der beiden weltbesten Tennisspieler.

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Sinner: "Werde nicht gut schlafen, aber..."

Der 22 Jahre alte Weltranglistenzweite Alcaraz, der drei Matchbälle abwehrte, gewann seinen fünften Grand-Slam-Titel und wahrte damit seine makellose Final-Bilanz bei den vier wichtigsten Turnieren. 15.000 Zuschauer, darunter scharenweise Sport-Prominenz wie Basketball-Ikone Dirk Nowitzki und Formel-1-Star Georg Russell, waren völlig aus dem Häuschen. Das zuvor längste Paris-Finale hatte 1982 Mats Wilander nach 4:42 Stunden gegen Guillermo Vilas gewonnen.

Selbst der Verlierer, wenn man ihn so nennen wollte, konnte nicht wirklich traurig sein. "Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Ich werde heute nicht gut schlafen, aber irgendwie bin ich doch glücklich", sagte Sinner gefasst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • French Open: Errani/Paolini holen ersten Major-Titel

  • "Ich weiß es nicht": Djokovic über möglichen Paris-Abschied

Der 23-Jährige kassierte in seinem ersten Finale von Roland Garros die wohl bitterste Niederlage seiner Karriere. Nach drei Major-Siegen sowie zuletzt den Triumphen bei den US Open und Australian Open verlor er erstmals ein Grand-Slam-Finale. Nur 35 Tage vor dem Endspiel war Sinners dreimonatige Dopingsperre abgelaufen, die in Paris allenfalls ein Randthema war.

Der Noch-Nicht-Klassiker zwischen Sinner und Alcaraz - "damit das ein Klassiker wird, müssen die beiden erstmal mehr als zehn Jahre gegeneinander spielen", hatte Djokovic gesagt - war mit größter Spannung erwartet worden. Sinner hatte im Turnierverlauf bis zum Finale keinen Satz abgegeben und sich nur im Halbfinale gegen Djokovic strecken müssen. Alcaraz wirkte auf dem Weg ins Endspiel mitunter wackelig, gab vier Sätze ab und tat sich auch beim Aufgabesieg gegen Lorenzo Musetti im Halbfinale schwer.

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French Open Finale: Thriller von Anfang an

Dass es lang dauern könnte, zeichnete sich früh ab: Alleine das allererste Aufschlagspiel dauerte zwölf Minuten. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes setzte sich ein Fremdkörper in Alcaraz' Auge fest, er ließ sich beim Stand von 4:5 behandeln - und nach dem folgenden Service war der Satz weg. Auch den zweiten Satz bestimmte Sinner, auch wenn es letztlich enger und das Match immer besser wurde.

Nach dem doppelten Satzverlust wehrte sich Alcaraz mit allen Mitteln und sicherte sich den dritten Durchgang. Zuvor hatte Sinner 31 Grand-Slam-Sätze in Serie gewonnen. Danach wurde das Spiel dramatisch. Auf der Tribüne schüttelte Ehrengast Agassi ungläubig den Kopf - er selbst hatte 1999 ein wildes Finale nach 0:2-Satzrückstand gegen Andrij Medwedjew gewonnen.

McIlroy & Co: Welche Stars feierten bereits den Grand Slam?

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<strong>Welche Stars feierten bereits den Grand Slam in ihrer Sportart?</strong><br>Rory McIlroy gelang in Augusta das letzte Puzzleteil zum Karriere-Grand-Slam. Der Golfstar gewann das Masters und damit den vierten großen Titel im Golfsport. Diesen Erfolg nimmt <strong><em>ran</em></strong> zum Anlass, um einen Blick auf andere Sportarten zu werfen und zu schauen, wer dort die größten Erfolge feiern konnte.
© Getty Images

Welche Stars feierten bereits den Grand Slam in ihrer Sportart?
Rory McIlroy gelang in Augusta das letzte Puzzleteil zum Karriere-Grand-Slam. Der Golfstar gewann das Masters und damit den vierten großen Titel im Golfsport. Diesen Erfolg nimmt ran zum Anlass, um einen Blick auf andere Sportarten zu werfen und zu schauen, wer dort die größten Erfolge feiern konnte.

<strong>Golf</strong> <br>Mit seinem Titel beim Masters in Augusta krönte Rory McIlroy seine Laufbahn mit dem Karriere-Grand-Slam. Der Nordire gewann bereits die British Open, die US Open und das PGA Championship. Nun reihte er sich mit dem Masters in die Riege der besten Golfer ein. Vor dem 35-Jährigen gelang dieses Kunststück erst fünf Golfern: Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und Tiger Woods.
© Getty Images

Golf
Mit seinem Titel beim Masters in Augusta krönte Rory McIlroy seine Laufbahn mit dem Karriere-Grand-Slam. Der Nordire gewann bereits die British Open, die US Open und das PGA Championship. Nun reihte er sich mit dem Masters in die Riege der besten Golfer ein. Vor dem 35-Jährigen gelang dieses Kunststück erst fünf Golfern: Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und Tiger Woods.

<strong>Tennis</strong><br>Im Tennis besteht der Grand Slam aus vier Turnieren, den Australian Open, den French Open, den US Open und Wimbledon. Dieses Kunststück gelang schon einigen Sportlern, lediglich drei Tennis-Spieler erreichten jedoch die vier Titel und krönten sich zudem zum Olympia-Sieger im Einzel. Das waren der US-Amerikaner Andre Agassi, der Spanier Rafael Nadal (r.) und der Serbe Novak Djokovic (l.).
© Getty Images

Tennis
Im Tennis besteht der Grand Slam aus vier Turnieren, den Australian Open, den French Open, den US Open und Wimbledon. Dieses Kunststück gelang schon einigen Sportlern, lediglich drei Tennis-Spieler erreichten jedoch die vier Titel und krönten sich zudem zum Olympia-Sieger im Einzel. Das waren der US-Amerikaner Andre Agassi, der Spanier Rafael Nadal (r.) und der Serbe Novak Djokovic (l.).

<strong>Tischtennis</strong><br>Als Grand Slam wird im Tischtennis der Gewinn des Olympischen Turniers, der Weltmeisterschaft und des World Cups bezeichnet. Dieses Kunststück vollbrachten erst fünf Männer: Neben dem Schweden Jan-Ove Waldner (Foto) waren das Liu Guoliang, Kong Linghui, Zhang Jike und Ma Long aus China. Letzterem gelang das Kunststück als Einzigem zweimal.
© AFP via Getty Images

Tischtennis
Als Grand Slam wird im Tischtennis der Gewinn des Olympischen Turniers, der Weltmeisterschaft und des World Cups bezeichnet. Dieses Kunststück vollbrachten erst fünf Männer: Neben dem Schweden Jan-Ove Waldner (Foto) waren das Liu Guoliang, Kong Linghui, Zhang Jike und Ma Long aus China. Letzterem gelang das Kunststück als Einzigem zweimal.

<strong>Motorsport</strong><br>Im Automobilsport ist der Grand Slam lediglich ein fiktiver Titel. Es handelt sich um den Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, der Indianapolis 500, des Grand Prix von Monaco in der Formel 1 und einer Monoposto-Meisterschaft. Letztere wird oft ausgeklammert - dann spricht man von der "Triple Crown". Ledglich der Brite Graham Hill fuhr alle vier Titel in seiner Karriere ein.
© Getty Images

Motorsport
Im Automobilsport ist der Grand Slam lediglich ein fiktiver Titel. Es handelt sich um den Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, der Indianapolis 500, des Grand Prix von Monaco in der Formel 1 und einer Monoposto-Meisterschaft. Letztere wird oft ausgeklammert - dann spricht man von der "Triple Crown". Ledglich der Brite Graham Hill fuhr alle vier Titel in seiner Karriere ein.

<strong>Formel 1</strong><br>In der Formel 1 wird der Grand Slam im Zusammenhang mit dem perfekten Rennen genannt. Das inkludiert, dass ein Fahrer das Rennen von der Pole Position über die volle Renndistanz anführt und die schnellste Rennrunde erzielt. Rekordhalter ist hierbei Jim Clark (Foto) - dem Briten gelang das Kunststück achtmal ...
© Getty Images

Formel 1
In der Formel 1 wird der Grand Slam im Zusammenhang mit dem perfekten Rennen genannt. Das inkludiert, dass ein Fahrer das Rennen von der Pole Position über die volle Renndistanz anführt und die schnellste Rennrunde erzielt. Rekordhalter ist hierbei Jim Clark (Foto) - dem Briten gelang das Kunststück achtmal ...

<strong>Formel 1</strong><br>... Insgesamt erreichten 26 Fahrer das perfekte Rennen, darunter auch drei Deutsche: Michael Schumacher (5x), Sebastian Vettel (4x) und Nico Rosberg (2x). Unter den derzeitigen Fahrern führt Lewis Hamilton (Foto/6x) die Statistik an.
© Sutton Images

Formel 1
... Insgesamt erreichten 26 Fahrer das perfekte Rennen, darunter auch drei Deutsche: Michael Schumacher (5x), Sebastian Vettel (4x) und Nico Rosberg (2x). Unter den derzeitigen Fahrern führt Lewis Hamilton (Foto/6x) die Statistik an.

<strong>Skispringen</strong><br>Im Skispringen etablierte sich der Gewinn aller vier Springen bei der Vierschanzentournee als Synonym für den Grand Slam. Lediglich drei Springer schafften es, diese vier Wettbewerbe in einer Saison zu gewinnen. Dem Deutschen Sven Hannavald (Foto) gelang das Kunststück zuerst (2001/2002). Später zogen der Pole Kamil Stoch (2017/2018) und der Japaner Ryoyu Kobayashi (2018/2019) nach.
© Bongarts/Getty Images

Skispringen
Im Skispringen etablierte sich der Gewinn aller vier Springen bei der Vierschanzentournee als Synonym für den Grand Slam. Lediglich drei Springer schafften es, diese vier Wettbewerbe in einer Saison zu gewinnen. Dem Deutschen Sven Hannavald (Foto) gelang das Kunststück zuerst (2001/2002). Später zogen der Pole Kamil Stoch (2017/2018) und der Japaner Ryoyu Kobayashi (2018/2019) nach.

<strong>Darts</strong><br>Als Grand Slam wird im Darts ein Major-Turnier der PDC bezeichnet. Es wird seit 2007 ausgetragen. Bisher gewannen neun Spieler - zuletzt Luke Littler. Rekordsieger ist der Brite Phil Taylor (Foto), der sechsmal siegte. Zudem triumphierten Michael van Gerwen (3x), Gerwyn Price (3x), Jose da Sousa (1x), Michael Smith (1x), Luke Humphries (1x), Raymond van Barnevald (1x) und Scott Waites (1x).
© Getty Images

Darts
Als Grand Slam wird im Darts ein Major-Turnier der PDC bezeichnet. Es wird seit 2007 ausgetragen. Bisher gewannen neun Spieler - zuletzt Luke Littler. Rekordsieger ist der Brite Phil Taylor (Foto), der sechsmal siegte. Zudem triumphierten Michael van Gerwen (3x), Gerwyn Price (3x), Jose da Sousa (1x), Michael Smith (1x), Luke Humphries (1x), Raymond van Barnevald (1x) und Scott Waites (1x).

<strong>Fußball</strong><br>Im Fußball gibt es keine klare Auslegung für einen Grand Slam. Allerdings lassen sich sechs Spieler nennen, die die vier wohl größten Trophäen einheimsten. Darunter fallen in Südamerika Lionel Messi (Foto), Ronaldinho und Rivaldo, die jeweils den WM-Titel und die Copa America mit ihrer Nation, die UEFA Champions League mit dem Verein und auf individueller Ebene den Ballon d'Or gewannen ...
© Getty Images

Fußball
Im Fußball gibt es keine klare Auslegung für einen Grand Slam. Allerdings lassen sich sechs Spieler nennen, die die vier wohl größten Trophäen einheimsten. Darunter fallen in Südamerika Lionel Messi (Foto), Ronaldinho und Rivaldo, die jeweils den WM-Titel und die Copa America mit ihrer Nation, die UEFA Champions League mit dem Verein und auf individueller Ebene den Ballon d'Or gewannen ...

<strong>Fußball</strong><br>... Mit Blick auf Europa gelang dem deutschen Duo Gerd Müller und Franz Beckenbauer, sowie Zinedine Zidane (Foto) dasselbe Kunststück, wobei das Trio die Europameisterschaft als Pendant zur Copa America gewann.
© Getty Images

Fußball
... Mit Blick auf Europa gelang dem deutschen Duo Gerd Müller und Franz Beckenbauer, sowie Zinedine Zidane (Foto) dasselbe Kunststück, wobei das Trio die Europameisterschaft als Pendant zur Copa America gewann.

<strong>Basketball</strong><br>Auch im Basketball gibt es keine klare Definition für einen Grand Slam. Der WM-Sieg im Verbund mit der Goldmedaille bei Olympia und dem Titel des NBA-Champions gelang einigen Spielern, darunter den US-Amerikanern Stephen Curry (r.), Kevin Durant (l.) und Anthony Davis. LeBron James, Kobe Bryant und auch Michael Jordan schafften das Kunststück jeweils nicht, weil ihnen der WM-Titel fehlt.
© Getty Images

Basketball
Auch im Basketball gibt es keine klare Definition für einen Grand Slam. Der WM-Sieg im Verbund mit der Goldmedaille bei Olympia und dem Titel des NBA-Champions gelang einigen Spielern, darunter den US-Amerikanern Stephen Curry (r.), Kevin Durant (l.) und Anthony Davis. LeBron James, Kobe Bryant und auch Michael Jordan schafften das Kunststück jeweils nicht, weil ihnen der WM-Titel fehlt.

<strong>Handball</strong><br>Im Handball gilt das Gleiche wie auch im Fußball und im Basketball: Es gibt keinen wirklichen Grand Slam. Lediglich ein Sportler brachte das Kunststück fertig, mit der Nation die Weltmeisterschaft, die Europameisterschaft und Olympia sowie mit dem Verein die EHF Champions League zu gewinnen und zudem den Titel des Welthandballers zu erhalten: Nikola Karabatic (mit Schale in der Hand).
© Getty Images

Handball
Im Handball gilt das Gleiche wie auch im Fußball und im Basketball: Es gibt keinen wirklichen Grand Slam. Lediglich ein Sportler brachte das Kunststück fertig, mit der Nation die Weltmeisterschaft, die Europameisterschaft und Olympia sowie mit dem Verein die EHF Champions League zu gewinnen und zudem den Titel des Welthandballers zu erhalten: Nikola Karabatic (mit Schale in der Hand).

<strong>American Football</strong><br>Auch hier lässt sich parallel zu den anderen Ballsportarten ein Grand Slam nicht klar definieren. Das Kunststück, sowohl den MVP-Titel für die reguläre Saison als auch im Super Bowl zu erhalten, gelang lediglich sieben Spielern: Bart Starr (1966), Terry Bradshaw (1978), Joe Montana (1989), Emmitt Smith (1993), Steve Young (1994), Kurt Warner (1999) und Patrick Mahomes (Foto/2022).
© Getty Images

American Football
Auch hier lässt sich parallel zu den anderen Ballsportarten ein Grand Slam nicht klar definieren. Das Kunststück, sowohl den MVP-Titel für die reguläre Saison als auch im Super Bowl zu erhalten, gelang lediglich sieben Spielern: Bart Starr (1966), Terry Bradshaw (1978), Joe Montana (1989), Emmitt Smith (1993), Steve Young (1994), Kurt Warner (1999) und Patrick Mahomes (Foto/2022).

Alcaraz, dem ein solches Comeback in einem Grand-Slam-Match nie gelungen war, verlor nie den Glauben. Auch nicht als Sinner bei 5:3 und 40:0 bei Aufschlag Alcaraz im vierten Satz Matchbälle hatte. Und letztlich belohnte sich das größte Mentalitätsmonster der Tennis-Welt für seinen unglaublichen Kraftakt.

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Zverev zerlegt sich selbst: "Habe fürchterlich gespielt"

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