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Mauresmo wehrt sich gegen Kritik wegen Frauen-Benachteiligung

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© AFP/SID/Dimitar DILKOFF

Turnierchefin Amelie Mauresmo hat sich gegen den Vorwurf der gezielten Benachteiligung der Frauen bei der Besetzung der populären Spätsession bei den French Open gewehrt. "Es ist definitiv nicht so, dass die Frauen es nicht verdient hätten, in der Night Session zu spielen. Es ist keine Frage des Spielniveaus", sagte die frühere Weltklassespielerin.

An jedem Abend der frühen Turnierphase findet ab 20.15 Uhr ein Spiel zur besten Sendezeit im größten Stadion statt, an dem Prime Video in Frankreich die Rechte hält. An den ersten sechs Spieltagen durften dabei ausschließlich Männer ran, seit 2021 waren es inklusive Samstag nur vier von 48. Am siebten Turniertag trifft Grand-Slam-Rekordsieger abends auf den Österreicher Filip Misolic. Vor allem die frühere Wimbledon-Finalistin Ons Jabeur hatte an der Männer-Vorherrschaft harsche Kritik geäußert.

Hauptgrund für die Bevorzugung von Männerspielen sei laut Mauresmo die Matchlänge. "Da Männertennis hier im Best-of-Five-Format gespielt wird, geht es über mindestens drei Sätze", sagte sie: "Wenn wir zwei Spiele in der Abendsession haben, funktioniert das nicht, wenn man bedenkt, wie spät die Spieler fertig sind. Das ist meine Meinung."

Bei Australian und US Open werden zwei Spiele in der Night Session ausgetragen, diese dauert dort aber trotz früheren Beginns oftmals bis in den frühen Morgen. Zudem beinhalte der Vertrag mit Prime Video nur eine Partie am Abend. Ein Frauenspiel über zwei Gewinnsätze, das womöglich schon nach einer guten Stunde vorbei ist, wäre damit weder nach dem Geschmack des übertragenden Senders noch der Zuschauer.

Das parallel zur Spätsession angesetzte Finale der Champions League in München zwischen Paris Saint-Germain und Inter Mailand sorgt derweil für besondere Herausforderungen. Im Pariser Prinzenpark, der nur wenige Hundert Meter Luftlinie vom Stade Roland Garros entfernten PSG-Spielstätte, findet ein Public Viewing für 38.000 Zuschauern statt.

"Überall rund um Roland Garros wird es Polizei geben, alle Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen", sagte Mauresmo. Bei der Ansetzung der späten Spiele habe sich das OK nicht vom Fußball beeinflussen lassen: "Wir freuen uns für PSG, aber für uns ändert das nichts. Wir haben unseren eigenen Job zu erledigen."

Von Störungen durch eventuelle "Breaking News" aus München während der Tennisspiele geht Mauresmo nicht aus. "Wir können niemandem verbieten, das Finale auf dem Handy zu verfolgen", sagte die frühere Weltklassespielerin, "aber das war auch während Olympia so, als die Zuschauer beim Tennis nebenher andere Sportarten angesehen haben."

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