Australian Open
Australian Open 2022: Gericht gewährt Novak Djokovic Einreise nach Australien
- Aktualisiert: 10.01.2022
- 08:48 Uhr
- SID
Novak Djokovic hat vor Gericht einen Teilsieg errungen. Ob er aber bei den Australian Open starten kann, ist weiter fraglich.
Hamburg/Melbourne - Überraschender Teilsieg für Novak Djokovic, der Tennis-Weltranglistenerste ist in Australien auf freiem Fuß - zumindest vorerst. Der serbische Topstar hat im juristischen Tauziehen um seine Einreise am Montag von einem Gericht in Melbourne Recht bekommen. Dass er sich nun sorgenfrei auf die Australian Open vorbereiten kann, bedeutet die Entscheidung aber nicht.
Die Anwälte von Djokovic waren gegen die Annullierung seines Visums durch die Grenzschutzbehörden nach der Ankunft des Weltranglistenersten vorgegangen.
Die australische Regierung kündigte vertreten durch ihren Anwalt unmittelbar nach dem Richterspruch an, eine erneute Aufhebung von Djokovics Visum prüfen zu wollen. Der Minister für Einwanderung, Alex Hawke, behalte sich entsprechende Schritte vor.
Erleichterung im Lager von Novak Djokovic
Bei Djokovics Familie und Fans sorgte der erste Erfolg in der Online-Anhörung mit technischen Problemen für Erleichterung. Das Verfahren verzögerte sich immer wieder, da das Online-System zur Live-Übertragung des Gerichts aufgrund des großen Interesses zusammenbrach.
Auch vor dem "Federal Circuit and Family Court of Australia" hatten sich am Montag Anhänger des 20-maligen Grand-Slam-Siegers eingefunden.
Djokovic verfolgte die Anhörung an einem unbekannten Ort, er hatte das Park Hotel verlassen dürfen, in das ihn die Behörden nach Verwehren der Einreise gebracht hatten. Als ein weißer Van aus der Tiefgarage fuhr, umringten Fotografen und Kamerateams das Auto mit getönten Scheiben.
Djokovics Anwälte stützen sich in ihrer Argumentation darauf, dass ihrem Mandanten eine Ausnahmegenehmigung von der Impfung durch zwei unabhängige medizinische Gremien genehmigt worden war. Der laut Gerichtsakten ungeimpfte Athlet habe "absolut alles" für die Einreise nach Australien getan. Dies erkannte Richter Anthony Kelly an und stellte die Frage "Was mehr hätte dieser Mann noch tun können?" in den Raum.
Der Sportstar soll am 16. Dezember positiv auf das Coronavirus getestet worden sein und gilt damit als genesen. Er sollte nach dem Richterspruch unverzüglich seinen Pass und persönliche Gegenstände zurückbekommen.
Vorausgegangen war ein tagelanges juristisches Tauziehen, das Beobachter in der ganzen Welt bewegte. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic sprach von einer "Belästigung" Djokovics, dessen Vater bei Protesten in Belgrad noch schärfere Töne anschlug. Der australische Premierminister Scott Morrison wehrte sich und betonte, dass niemand über dem Gesetz stehe.
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Sportliche Ambitionen im Hintergrund
Djokovic war spät am Mittwoch in Melbourne angekommen, um als Titelverteidiger ab dem 17. Januar beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an den Start zu gehen. Dann überschlugen sich die Ereignisse und die sportlichen Ambitionen des Belgraders gerieten in der Hintergrund.
Es ist damit zu rechnen, dass weitere juristische Auseinandersetzungen folgen werden.
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